Rotstift in der Kirche: Kosten um 70 Prozent senken
Katholische Gemeinde: Prälat Heinrich Günther verordnet einen Sparkurs. Falls es zur Schließung einer Kirche kommt, gilt St. Heinrich als ein Kandidat. Foto (Archiv): Hensel

Rotstift in der Kirche: Kosten um 70 Prozent senken

Wolfsburg. Die katholische Kirche in Wolfsburg verordnet sich einen strikten Sparkurs. Steile Vorgabe von Prälat Heinrich Günther: Die Kosten sollen möglichst um 70 Prozent gesenkt werden. Auch die Schließung einer der sechs Kirchen ist offenbar möglich.
Die rund 13.000 Gemeindemitglieder der zentralen Pfarrgemeinde St. Christophorus werden im aktuellen „Wochen-Info“ über die Situation informiert. „Wir müssen drastisch Kosten einsparen!“, heißt es in dem Gemeindeblatt.

Katholische Gemeinde: Prälat Heinrich Günther verordnet einen Sparkurs. Falls es zur Schließung einer Kirche kommt, gilt St. Heinrich als ein Kandidat. Foto (Archiv): Hensel

Der Kirchenvorstand soll jetzt im Auftrag von Prälat Günther ein Sanierungskonzept erarbeiten. Vorschläge dafür wird eine Arbeitsgruppe liefern, die in dieser Woche eingerichtet wurde. „Kirchenvorstand und Pfarrgemeinderat beraten am Freitag, welche unserer Kirchen dem Bischof zur Schließung vorgeschlagen werden“, heißt es weiter.

Noch sei allerdings nichts entschieden, betonte Günther. Im gesamten Bistum Hildesheim sollen etwa 80 Kirchen geschlossen werden. „Möglicherweise werden wir auch den Vorschlag machen, keine der Kirchen in Wolfsburg zu schließen.“

In diesem Fall müsste aber an anderer Stelle kräftig an der Kostenschraube gedreht werden: Einsparungen von möglichst 70 Prozent sind das Ziel. „Das ist eine steile Vorgabe“, weiß Günther, der sich in einer „sehr unglücklichen Lage“ sieht.

In den sechs Kirchen, die nach der Fusion eine Gesamt-Pfarrei bilden, wird nun spekuliert. Bei einer Kirchenschließung könnte es möglicherweise St. Heinrich auf dem Rabenberg treffen, die kleinste der Gemeinden.