Bettelnde Kinder in der Fuzo: Passanten in Sorge

Bettelnde Kinder in der Fuzo: Passanten in Sorge

Wolfsburg. Ein Junge, etwa 13 Jahre alt, sitzt in der Fußgängerzone in Nähe der Drogerie Müller, spielt Gitarre und singt. Einige Passanten werfen Münzen in die Kiste vor seinen Füßen. Wenig später leert ein Erwachsener die Kiste – leider kein Einzelfall. Und viele Passanten sorgen sich um das Wohl der Kinder.

Kind als Straßenmusiker: Das sorgt für Wirbel.

Die Wolfsburger Allgemeine Zeitung alarmierte in einem Fall Jugendamt und Polizei. Als die Beamten aber vor Ort eintrafen, war das Kind verschwunden. Kein Einzelfall – andere Kinder bieten mit ihren Müttern Rosen an oder singen mit Geschwistern, vor sich die Blechbüchse für Münzen. Einige Passanten fühlen sich belästigt oder unter Druck gesetzt, andere sorgen sich um das Wohl der Kinder.
„Das Jugendamt wird immer wieder mit solchen Situationen konfrontiert“, sagt Stadtsprecherin Raphaela Hensch. Häufig kämen die Kinder oder Jugendlichen aus dem osteuropäischen Raum. „Die Chance, ihr Leben zu verändern, ist äußerst gering, wenn sie nicht selbst aus dieser Situation heraus möchten“, so Hensch.
Marion Herrfurth (Sozialer Dienst im Jugendamt): „Wir bieten Hilfe an und führen Gespräche – auch mit den Eltern, wenn sie bekannt sind – um deutlich zu machen, dass Kinderarbeit nicht geduldet wird.“ Mit Polizei und Ordnungsamt finde ein Austausch statt. Aufmerksame Bürger oder Kinder, die Hilfe brauchen, können sich im Jugendamt sowie unter Telefon (05361)  282900 melden.