Mädchen aus Salzgitter in Sachen Müll unterwegs
Sie wollen eine saubere Stadt: Berivan Gülsahin, Hanna Kiehne, Sophie Schwarz, Zilan Cevik, Wictoria Meier und Zerda Gülsahin. Foto: AG

Mädchen aus Salzgitter in Sachen Müll unterwegs

SZ-Lebenstedt. Damit weniger Müll auf den Straßen landet, sollten die Menschen in Salzgitter auf eine saubere Umgebung achten. Das hatten sich die fünf Schülerinnen Hanna Kiehne (11), Sophie Schwarz (12), Zerda Gülsahin (13), Berivan Gülsahin (15), Zilan Cevik (12) und Wictoria Meier (11) zum Ziel gesetzt. In einer von ihnen selbst organisierten Pressekonferenz im Rathaus berichteten sie nun über ihre Teilnahme am Kinderrechtsprojekt des Deutschen Kinderhilfswerkes „Kinderreporter 2016 – Kinder haben was zu sagen!“

Die fünf Schülerinnen hatten sich dem Thema „Müll – unser Stadtteil soll sauber sein“ angenommen. Fünf Monate waren die Schülerinnen dafür als Kinderreporter unterwegs. Ein Film zeigte die Zusammenfassung ihrer Arbeit: Unter anderem führten sie Interviews in der Innenstadt und im Rathaus durch, sprachen die Menschen in ihrer Stadt an, besuchten die Mülldeponie und sammelten gemeinsam mit anderen Kindern von Jumpers Salzgitter (Jugend mit Perspektive) den Müll in ihrer Umgebung ein. Auch Fragebögen verteilten sie.
„Mir hat das Projekt Spaß gemacht. Aber es war sehr anstrengend, so viele Leute zu befragen, viele wollten sich auch nicht befragen lassen, hatten keine Zeit oder sonst irgendeine Ausrede“, erzählt Wictoria Meier. „Ich hoffe, dass wir durch diese Aktion ein Bewusstsein dafür geschaffen haben, dass Müll direkt in die Mülltonne gehört.“
Zerda Gülsahin stellte bei der Konferenz die Auswertung der 84 Fragebögen vor. Demnach finden nur wenige, dass es in Lebenstedt eher unsauber sei. „Die meisten Kinder aber schätzen unseren Stadtteil als nicht so sauber ein. Ihnen fällt Müll beim Spielen und Toben auf, er stört sie“, betont die 12-Jährige.
Lob für so viel Engagement gab es von Dietrich Leptien, Betriebsleiter des Städtischen Regiebetriebes (SRB): „Ich hoffe, dass die Botschaft der Kinder diejenigen erreicht, die den Müll verursachen.“ Die SRB gehe auch in Schulen und Kindergärten, um auf das Thema aufmerksam zu machen. „Dass das vermittelte Wissen ankommt, zeigt sich jedes Jahr beim Stadtputztag, bei dem immer besonders viele Kinder mitmachen“, freut sich der SRB-Chef.
Auch Projektleiter Markus Gruner (Jumpers) war vom Durchhaltevermögen der Mädchen begeistert. „Wir hoffen, dass die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung die Ergebnisse der Kinderreporter auch ernst nehmen“, betonte Holger Hofmann vom Kinderhilfswerk.