Gräber in Salzgitter dienen als Zeichen für den Frieden
Teilnehmer der Einstiegsqualifizierung bei der Beruflichen Bildung, derzeitige Auszubildende sowie Mitarbeiter der Salzgitter Flachstahl legten an der Gedenktafel einen Kranz nieder. Foto: ag

Gräber in Salzgitter dienen als Zeichen für den Frieden

SZ-Lebenstedt. „Vor 71 Jahren gingen 52 Jugendliche wie jeden Tag zur Lehre. Keiner konnte ahnen, dass sie diesen Weg zum letzten Mal bestreiten“, lauteten die ergreifenden Worte von Peter Gruber, Betriebsrat der Salzgitter Flachstahl. Am 2. November 1944 bombardierten alliierte Flugzeuge auf dem Rückflug von Berlin die Ausbildungswerkstatt des Hüttenwerkes in Immendorf, bei dem 52 Auszubildende zwischen 14 und 18 Jahren ihr Leben verloren.
Zum Jahrestag versammelten sich die derzeitigen Auszubildenden sowie Mitarbeiter der Salzgitter Flachstahl und der Beruflichen Bildung auf dem alten Friedhof zum Gedenken. „Die Gräber sind ein Zeichen, dass Kriege immer unschuldige Opfer fordern“, sagte Sozialpädagoge Olaf Vossler. Sechs Teilnehmer legten einen Kranz an der Gedenktafel nieder. Sven Heldt hielt dabei eine Ansprache. „Die Verstorbenen mahnen uns noch heute, möglichst alles dafür zu tun, dass die Menschen in Frieden leben können.“
Gruber erinnerte während seiner Rede an die vielen Opfer des Zweiten Weltkrieges und an die 60 Millionen vertriebenen Menschen, darunter 14 Millionen Deutsche, die ihre Heimat zurücklassen mussten. Vor diesem Hintergrund sprach er über die heutigen Flüchtlinge und deren Situation. „Auch heute, 70 Jahre später, müssen Menschen aus ihrer Heimat fliehen.“ Dabei appellierte Gruber deutlich: „Wenn wir eins gelernt haben sollten in Europa, dann, dass wir diesen Menschen heute uneingeschränkt helfen müssen, egal was es kostet.“ ag

Zentrales Gedenken
Die zentrale Kranzniederlegung am Volkstrauertag beginnt am Sonntag, 15. November, um 10.30 Uhr am Ehrendenkmal der St. Andreas-Kirche in Alt-Lebenstedt. Auf der von der Kriegsgräberfürsorge vorbereiteten Veranstaltung sprechen die Erste Stadträtin Christa Frenzel und Propst Joachim Kuklik. Bereits um 9:30 Uhr beginnt in der Andreas-Kirche ein Gottesdienst. Auch Schüler der Gottfried-Linke-Realschule sind beteiligt. Weitere Gedenkfeiern gibt es um 9.30 Uhr (Kirche in Calbecht), um 10.30 Uhr (St.-Marien-Kirche in Engerode und um 12 Uhr (Heilig-Kreuz-Kirche in Gebhardshagen).