Glücksspiel: Viele Angehörige in Salzgitter sind in Sorge
Wer den bunten Knöpfen und Lichtern an den Spielgeräten nicht widerstehen kann, sollte Hilfe suchen in einer Beratungsstelle.

Glücksspiel: Viele Angehörige in Salzgitter sind in Sorge

Salzgitter. Die hallo-Telefonaktion zur Glücksspielsucht mit Beratern der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung hat wieder zu großer Resonanz geführt. Vor allem Angehörige von Spielsüchtigen meldeten sich. Wir veröffentlichen eine Übersicht der häufigsten Fragen und die Antworten.

Meine neue Partnerin will sich trennen, wenn ich nicht aufhöre, in die Spielhalle zu gehen. Ich spiele gern und viel. Für sie würde ich jedoch verzichten. Aber ich bin völlig unsicher, ob es klappt.
Antwort: Holen Sie sich Hilfe, nehmen Sie Beratung in Anspruch, um herauszufinden, woher der Drang nach dem Spiel kommt und wie man sein Leben so verändern könnte, dass man andere Ziele als die Spielhalle hat. Adressen und Telefonnummern von Beratungsstellen in Ihrer Nähe finden Sie unter www.check-dein-spiel.de. Machen Sie so schnell wie möglich einen Termin.
 Wir machen uns Sorgen um unseren Sohn (26). Er spielt täglich und hat schon Schulden gemacht. Welche Möglichkeiten haben wir, ihn zu einer Therapie zu bewegen?
Um eine Therapie zu starten, müsste Ihr Sohn für sich entscheiden, nicht mehr spielen zu wollen, sondern sich in seinem Leben andere Ziele setzen. Außerdem müsste er Hilfe zulassen. Sie können ihm in einer ruhigen Minute sachlich schildern, was Sie beobachten. Bleiben Sie dabei möglichst in der Ich-Form. Sie können ihm auch sagen, dass Sie Angst haben, dass er sein Leben ruiniert und ihn bitten, sich Hilfe zu suchen. Aber was er dann tut, können Sie nicht beeinflussen.
 Es macht mich krank zu sehen, wie mein Sohn immer tiefer in die Spielschulden rutscht. Den Kontakt zu mir hat er völlig abgebrochen.
In einer so bedrückenden Situation sollten Sie für sich selbst Hilfe holen. Die gibt es bei Familienberatungsstellen zu finden unter www.dajeb.de oder bei einer Angehörigenberatung.
 Wo wird Glücksspielsucht therapiert?
Die Therapie kann ambulant – meistens in einer Suchtberatungsstelle oder beim Psychotherapeuten – sowie in einem Fachkrankenhaus stationär durchgeführt werden. Die ambulante Therapie zieht sich über mehrere Monate hin, je nach Situation der Betroffenen. In der Regel wird pro Woche ein Gespräch vereinbart. Suchtberatungsstellen helfen, einen Therapieplatz zu finden und die Kostenübernahme zu klären.
Wie lange dauert eine stationäre Therapie, und was passiert da?
Die Therapiedauer ist abhängig vom persönlichen Therapieverlauf, vom Klinikkonzept und der Kostenzusage. Mit Hilfe bewährter psychotherapeutischer Methoden werden Ursachen und Folgen der Erkrankung beleuchtet und Alternativen zum Glücksspielverhalten erlernt. Ein weiterer Schwerpunkt ist der Umgang mit Geld.
 Bei mir gibt es ganz in der Nähe eine Beratungsstelle für Glücksspielsucht. Ist gesichert, dass nichts nach außen dringt?
Ja. Die Suchtberatungsstellen unterliegen, genau wie Ärzte, der Schweigepflicht.