Die Säge kreist am Heerter See in Salzgitter
Im Einsatz für die Wechselkröte: Holzfäller Daniel Kuklinski mit Markus Richter, Manager des Amphibienschutzprojektes, und NABU-Mitarbeiterin Jennifer Wimmer.

Die Säge kreist am Heerter See in Salzgitter

Salzgitter. Verkehrte Welt am Heerter See: Der Naturschutzbund (NABU) lässt die Motorsäge kreisen und macht am Südost-Ufer „im Rahmen von Pflegemaßnahmen“ viele junge Gehölze um. Der Grund für den Eingriff: Der Landesverband will einen Waldbewuchs verhindern und lässt deshalb „in Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde bei der Stadt“ vor allem Birken fällen.

„Damit wird die Strukturvielfalt des Gebietes erhöht und wertvoller Lebensraum für zahlreiche, zum Teil sehr gefährdete Tier- und Pflanzenarten geschaffen, die auf sich rasch erwärmende Offenlandbereiche angewiesen sind“, erklärt der NABU Niedersachsen die „umfänglichen Sägearbeiten“, die kommenden Montag abgeschlossen sein sollen. Der Heerter See ist eines von landeweit 20 Gebieten im „AMPHIKULT“-Projekt, das von der EU gefördert wird und das für die „Stärkung und Vernetzung von AMPHIbien in der KULTurlandschaft Niedersachsens“ steht. Bereits im September 2014 wurden dort laut NABU sieben neue Tümpel für die Wechselkröte angelegt. Durch die Fällarbeiten soll nun Sommerlebensraum für diese vom Aussterben bedrohte Art geschaffen und sichergestellt werden, dass auch genügend Sonnenlicht auf das Ufer fällt.