Bürger sammeln Unterschriften gegen Fällaktion in Salzgitter-Gebhardshagen
Ortstermin in der Wasserburg: Gebhardshagens frühere Ortsheimatpflegerin Charlotte Günther, mit Sozialarbeiter Thomas Rößner, Umweltmanagementstudentin Franziska Becker, sowie den Ortsheimatpflegern Peter Strübing, Sigurd Lux und Lilli Fach im Hof vor der Kastanie. Foto: rk

Bürger sammeln Unterschriften gegen Fällaktion in Salzgitter-Gebhardshagen

SZ-Gebhardshagen. In Salzgitters Ortsteil schwelt ein Streit um die Kastanie in der Wasserburg. Der Ortsrat möchte den mächtigen Baum fällen lassen, doch unter den Bürgern regt sich Widerstand. Der mündete in einer Unterschriftensammlung, die Charlotte Günther und Ludwig Scholz der Ersten Stadträtin Christa Frenzel übergaben.
Grund für die von 150 Einwohner unterstützte Aktion ist ein Beschluss des Ortsrates, im Zuge möglicher Pflasterarbeiten auf dem Hof die alte Kastanie vor dem Herrenhaus zu fällen. Diese gefährde das Gebäude, heißt es. Auch der Förderverein der Wasserburg, der mit viel Eigenarbeit das Herrenhaus saniert hat, macht sich Sorgen. Die Wurzeln des Baumes beschädigen die Treppe, so Vorsitzender Karl-Heinz Bremer, der bei einem Ortstermin vor dem rutschigen Zustand des Geländes vor allem im Winter warnte. Bremer sieht eine gute Gelegenheit, den Hof neu zu gestalten. Derzeit lagerten Natursteine vom Abriss der VPS-Brücke, die sich verwenden ließen. Der SRB soll zudem zwei neue Bäume pflanzen.
Doch bei vielen Bürgern ziehen diese Argumente nicht. Mit 150 Unterschrifrten „binnen einer Woche“ erklären sie ihren Widerspruch gegen den Ortsrat und dessen „leichtfertigen Umgang mit dem Baumbestand“. Die Initiatoren fordern, die Kastanie für die Burganlage und die Nachkommen zu erhalten. Gebäude, Bäume und historische Pflasterung sollten bleiben. „All dies macht den Reiz der Anlage aus“, heißt es. Die Unterzeichner wollen „alles Eedenkliche“ tun, um die Kastanie zu retten.
Frenzel gab sich diplomatisch. „Nichts ist entschieden.“ Es seien verschiedene Aspekte zu berücksichtigen wie Denkmalschutz oder Standsicherheit. Der Ortsratsbeschluss sei ein Prüfauftrag an die Verwaltung, im Rathaus muss nun abgewogen werden.rk/rwe