Bei der Geldübergabe: Gifhorner Ermittler nehmen falsche Polizisten fest
Trickbetrug: Falsche Polizeibeamte wollten einer 76-jährigen Gifhornerin 20.000 Euro abknöpfen – bei der Geldübergabe nahm die echte Polizei die Betrüger fest. Symbolfoto (Archiv)

Bei der Geldübergabe: Gifhorner Ermittler nehmen falsche Polizisten fest

Gifhorn. Die Gifhorner Polizei hat am Montagnachmittag im Stadtgebiet zwei falsche Polizeibeamte festgenommen. Die Betrüger hatten einer 76-Jährigen eingeredet, dass ihr Geld auf der Bank nicht mehr sicher sei. Bei der Geldübergabe nahm die „echte“ Polizei die Gauner fest, dabei wurde ein Beamter verletzt.
Eine 76-jährige Gifhornerin aus der Kernstadt wurde am Sonntagabend von einem angeblichen Polizeibeamten angerufen, der ihr von einem Raubüberfall in der Bodemannstraße berichtete. Sie sei nun auch gefährdet. Am Montagmorgen erhielt sie weitere Telefonate des angeblichen Polizeibeamten, der ihr nun erklärte, dass ihr Geld bei der Bank nicht mehr sicher sei. Die 76-jährige ließ sich überreden, 20.000 Euro von ihrem Konto abzuheben und zu „Überprüfungszwecken“ an die Polizei zu übergeben. „Durch ein zufälliges, privates Gespräch der 76-jährigen mit einer Polizeibeamtin erfuhr diese von dem angeblichen Raubüberfall, der tatsächlich aber gar nicht stattgefunden hatte“, berichtet Polizeisprecher Thomas Reuter.
Echte Polizeibeamte suchten die Dame auf, als sie gerade erneut mit den Ganoven telefonierte. Die weiteren Gespräche führte die Frau unter Betreuung der Gifhorner Ermittler. Um 14 Uhr kam es zur Übergabe des Geldes. Die Frau sollte das Geld auf ihrem Grundstück deponieren. Und tatsächlich traf ein 29-jähriger Geldabholer und sein 26-jähriger Fahrer ein. Beide Männer waren aus Bremen angereist. Die Gifhorner Polizei konnte die Tatverdächtigen nach kurzer Verfolgung auf dem Calberlaher Damm stellen. Bei ihrer Flucht durch die Stadt überholten die Betrüger mehrere Autos. Ein Polizeibeamter wurde leicht verletzt, als er versuchte, den Geldabholer aus dem Auto zu ziehen und der Fahrer zeitgleich zügig anfuhr.
Die beiden dringend Tatverdächtigen sind wegen Eigentums- und Rohheitsdelikten bereits polizeilich in Erscheinung getreten. Sie sitzen nun in Untersuchungshaft und schweigen zu den Vorwürfen. Nach ersten Einschätzungen der Polizei gehören sie zu einer überregional operierenden Betrüger-Bande.