TECademy: Wie Realschüler aus Salzgitter für das Leben lernen
Können stolz auf sich sein: Die Gottfried-Linke-Realschüler aus Salzgitter stellen in der MAN-Ausbildungswerkstatt ihre automatische Sortieranlage vor.

TECademy: Wie Realschüler aus Salzgitter für das Leben lernen

Nicht für die Schule, sondern für das Leben haben 15 Neuntklässler aus der Gottfried-Linke-Realschule im vergangenen halben Jahr gelernt. Sie absolvierten mit Unterstützung der Stiftung NiedersachsenMetall die zweite TECadamey der Technikakademie Braunschweig und der MAN-Ausbildungswerkstatt in Salzgitter.

Können stolz auf sich sein: Die Gottfried-Linke-Realschüler aus Salzgitter stellen in der MAN-Ausbildungswerkstatt ihre automatische Sortieranlage vor.

So ist das mit dem Vorführeffekt. An Station drei der pneumatisch betriebenen Sortieranlage bleibt am Ende der Kran stehen. Ärgerlich, aber ein Griff, und der Fehler ist behoben. Vor Lehrern, Eltern und Projektbeteiligten haben die 15 Jugendlichen die Ergebnisse der zweiten Tecademy präsentiert.

Sie haben gelernt, wie wichtig Mathematik, Physik, Informatik, Pneumatik im beruflichen Leben sein können. Als „keine Spielerei, sondern echte Anwendung“, bezeichnet MAN-Ausbildungsleiter Wolfgang Weidauer die vollautomatische Sortieranlage für LKW-Felgen im Miniaturformat.

Diese war  von den Schülern aus dem MINT-Wahlpflichtkurs unter Begleitung der MAN-Ausbilder Michael Blomberg, Burkhard Dube und Jörn Tulke sowie vier Auszubildenden konstruiert worden. Die Präsentation in der Lehrwerkstatt setzte nun den Schlusspunkt des Projektes zur Berufsorientierung.

Dieses war mit einem Bewerbungsschreiben gestartet, danach folgten jeden Mittwochnachmittag praxisbezogene Einheiten in der Schule und in der Technischen Akademie Braunschweig, in der die Schüler vor allem mehr über Pneumatik und Hydraulik erfuhren. Deren Leiter Norbert Heucke zeigte sich hochzufrieden und ist „sofort dabei“, wenn es darum gehe, „junge Leute für die Technik zu begeistern“.

Für Rektorin Alexandra Julyk können die Eltern stolz sein auf die Leistung ihrer Kinder. Sie hofft auf eine Fortsetzung im nächsten Jahr wie auch Sabine Harms von NiedersachenMetall. Die Sitftung wolle die Schüler bei der beruflichen Orientierung unterstützen. Sie hatten die Chance, einen Industriebetrieb kennenzulernen.

Nicht nur Lob, sondern auch ein wichtiges Zertifikat für die Bewerbungsmappe hatte Regierungsschuldirektor Mathias Mierowski mitgebracht. Das Schriftstück beweist „Interesse und Offenheit“ der Teilnehmer. Der Vertreter der Landesschulbehörde dankte den Unterstützern, denn diese praktischen Erfahrungen könne Schule nicht vermitteln. Die Jugendlichen hätten mehr gelernt als Pneumatik, nämlich Projektplanung, Computerverständnis und Teamarbeit. Auch wenn die Berufswahl später eine andere sei, so Mierowski, habe den Schülern das halbe Jahr viel gebracht.

rwe