Stadtteilkonzept: Wie geht es weiter in Salzgitter-Gitter?
Eine Begrüßungstafel empfängt die Besucher am Ortseingang in Gitter. Foto: rk

Stadtteilkonzept: Wie geht es weiter in Salzgitter-Gitter?

SZ-Gitter. Gelungener Auftakt für das neue Stadtteilentwicklungskonzept. Erste Ergebnisse der Bestandsaufnahme und Potenzialanalyse für Gitter wurden den Bürgern vorgestellt.

Im Dezember 2016 wurde die Verwaltung mittels eines Grundsatzbeschlusses beauftragt, ein Stadtteilentwicklungskonzept für den Ortsteil erstellen zu lassen und in diesem Rahmen die bereits bestehenden Planungen zu überprüfen. Auslöser dafür war der Wunsch einer Privatperson, eine Fläche südwestlich Hohenroder Weg für Wohnbebauung zu entwickeln. Nun geht es darum, herauszufinden, an welcher Stelle sich Gitter baulich weiterentwickeln kann.
Der Einladung von Stadtbaurat Michael Tacke zur Auftaktveranstaltung zum Stadtteilentwicklungskonzept Gitter folgten rund 150 Bürger. Nachdem er die Gründe für die Untersuchung und Bearbeitung erläutert hatte, stellte das mit der Erarbeitung beauftragte Büro Architektur und Stadtplanung aus Braunschweig mit dem Inhaber Dierk Grundmann und seinem Mitarbeiter Norbert Thiele die Bestandsaufnahme und die daraus ermittelte Potenzialanalyse vor. Für Gitter sind zwei mögliche Arten von Wohnbaupotenzialflächen herausgearbeitet worden: Flächen zur Innenverdichtung und Flächen zur Arrondierung.
Insgesamt wurden 19 Wohnbaupotenzialflächen ermittelt und anhand verschiedener Qualitätskriterien geprüft und bewertet – wie Topographie, Lagegunst, Erschließung, die Einbindung in die Landschaft und Emissionen. Untersucht hat das Büro Grundmann zusätzlich auch, ob die bestehenden Satzungen wie die Gestaltungssatzung, die Erhaltungssatzung und der Bebauungsplan „Git 5“ überarbeitet oder gar aufgehoben werden sollten.
Michael Tacke machte deutlich, dass ihm die Meinungen der Bürger sehr wichtig sind und es sich bei den vorgestellten Ergebnissen um eine Diskussionsgrundlage handelt. „Wir wollen nicht zwingend Bauland ausweisen“, betonte er. Eine Einzelfallregelung wie der Kauf einzelner Grundstücke durch die Stadt sei nicht geplant. Vielmehr geht es darum, die gesamte Entwicklung im Blick zu behalten.
In der Diskussion äußerten einige Bürger deutlich ihre Vorbehalte gegen eine mögliche Wohnbebauung an den Ortsrändern, insbesondere im Süden und Südwesten. Der östliche Ostrand ist durch die B 6 aufgrund der Lärmbelastungen beeinträchtigt und steht somit nur bedingt für eine Wohnbaulandentwicklung zur Verfügung. Befürwortet wurde stattdessen die teilweise Nachverdichtung auf den in der Dorfmitte gelegenen privaten Grünflächen und die Eingrünung der Ortsränder. Weiterhin wurde angeregt, die einschränkenden Regelungen der Gestaltungssatzung zu ändern, um eine größere Baufreiheit zu erzielen.
Die Anregungen und Wünsche sollen angemessen gewürdigt werden. Daher ist beabsichtigt, weitere Abstimmungen zum Stadtteilentwicklungskonzept im Steuerkreis, bestehend aus Vertretern des Ortsrats Süd, der Dorfgemeinschaft und Verwaltung, herbeizuführen. Bevor das Konzept dem Rat im Spätsommer zur Entscheidung vorgelegt wird, ist eine weitere Bürgerinformation geplant. Wer Fragen hat oder Ideen einbringen möchte, kann sich an das Fachgebiet Stadtplanung der Stadt Salzgitter wenden unter Telefon (05341) 839-3533.