Rübenbauern in Salzgitter sind zufrieden
Den Dauereinsatz der schweren Roder während der Zuckerrüben-Kampagne regelt Kreislandwirt Ernst-Andreas Schrader. Foto: pa

Rübenbauern in Salzgitter sind zufrieden

Salzgitter. Im Braunschweiger Land, im Vorharz und auch in der Stadt Salzgitter befanden sich die Landwirte in den vergangenen Wochen im Stress. Die Zuckerrübenernte lief seit Ende September auf vollen Touren, dabei waren Rübenroder-Einsätze im Dreischichtensystem keine Seltenheit. Kreislandwirt Ernst-Andreas Schrader aus Gitter zieht eine erste Bilanz der Zuckerrübenkampagne 2016.

Die Region im südlichen Niedersachsen ist bekannt für den Zuckerrübenanbau. „In Salzgitter baut jeder Landwirt diese lukrative Frucht an. Die Böden geben das her“, erklärte Schrader im Interview mit hallo Salzgitter. Bis zu 800 Doppelzentner (80 Tonnen) pro Jahr und Hektar könnten an den Hauptabnehmer Nordzucker geliefert werden.
In Salzgitter sehe es nach einem guten Ergebnis aus, anders als in Richtung Harz, wo es teilweise zu trocken gewesen sei. „Da die Vorjahresernte besser war als gedacht, sind Teile der Ablieferungsquoten auf dieses Jahr verlegt worden“, betonte der Kreislandwirt.
Die letzten Rübenfelder werden nun mit Hochdruck abgeerntet. Dazu wird einer der drei „Euro-Tiger 4“ Roder rund um die Uhr genutzt. Sie gehören der Zuckerrüben-Rodegemeinschaft Nordharz mit Sitz in Upen. Vorstandsmitglied Ernst-Andreas Schrader disponiert die Einsätze der Roder für eine Fläche von etwa 2.400 Hektar zwischen dem Innerstetal, Jerstedt, Osterwieck (Sachsen-Anhalt), Vienenburg, Flöther, Mahner und Gitter.
Geliefert wird in der Regel an die Zuckerfabrik in Schladen. Dort werden dann die gereinigten Feldfrüchte gewogen: „Bezahlt werden die Landwirte jedoch nicht nach Gewicht, sondern nach Zuckergehalt. Der liegt zurzeit bei 17,5 Prozent.“ Im trockeneren September und Anfang Oktober seien es sogar 18 Prozent gewesen. Ein guter Wert nach Ansicht von Schrader. Der Preis auf dem Weltmarkt entwickle sich gut. Die früher als Konkurrenz gesehene Stevia-Alternative spiele kaum noch eine Rolle.
Nach dem Ablegen der Rüben am Ackerrand werden sie ein bis zwei Wochen später vom Dienstleister „Zuckerrüben Lade- und Reinigungsgesellschaft Othfresen“, dem 200 landwirtschaftliche Betriebe angeschlossen sind, aufgenommen und automatisch gereinigt. Den LKW-Transport zur Zuckerrüben-Fabrik übernimmt dann die „Transportgemeinschaft Innerstetal“. Die ersten Fertigprodukte in Form von 1-kg-Päckchen Zucker sind schon jetzt in den Regalen der Supermärkte zu finden.