Metaller in Salzgitter lassen den Frust raus
Demonstration auf der „Kreuzung der Metallerinnen und Metaller“. Foto: rk

Metaller in Salzgitter lassen den Frust raus

SZ-Watenstedt. Die Welle der Warnstreiks hat auch Salzgitter erfasst. Viele Tausend Mitglieder der IG Metall haben am Mittwoch die Arbeit niedergelegt und sich an der „Kreuzung der Metallerinnen und Metaller“ zur Demonstration getroffen. Dort protestierten sie gegen das aus ihrer Sicht „freche“ Angebot der Arbeitgeber.

Hintergrund war das Scheitern der dritten Verhandlung in der Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie Niedersachsen. „Die Kolleginnen und Kollegen der Betriebe in Salzgitter-Peine haben bereits in den letzten Wochen mit Warnstreiks geantwortet. Die Arbeitgeber provozieren und behaupten, dass es in den Betrieben nicht gut läuft. Die Forderung von fünf Prozent ist angemessen und gerecht“, so Brigitte Runge Geschäftsführerin in der IG Metall-Geschäftsstelle und Mitglied der Verhandlungskommission der IG Metall. Sie rief die Mitglieder dazu auf, noch eine Schippe draufzulegen, „um den Frust über die Ignoranz der Arbeitgeber loszuwerden“. Bei der Demonstration kritisierte sie die Verhandlungsführung bei Niedersachsenmetall als „dilletantisch“. Runge: „Die sind ihr Geld nicht wert.“
Hauptredner war Hans-Jürgen Urban aus dem geschäftsführenden Vorstand: „Wenn die Aktionäre fürs Nichtstun soviel Kohle kriegen, dann haben doch wir alle das Recht, unseren Anteil auch anzufordern“, sagte er. Salzgitters VW-Betriebsratsvorsitzender Andreas Blechner warf dem Vorstand vor, sich bei den Bonuszahlungen „sehr unmoralisch“ zu verhalten. „Das hat nichts mit Führungsqualität zu tun. Das sind für mich keine Vorstände mit Herz, sondern das sind Vorstände des reinen Kapitalismus.“