Gewerkschafter senden aus Salzgitter ein Signal an die Arbeitgeber

Gewerkschafter senden aus Salzgitter ein Signal an die Arbeitgeber

Die Tarifverhandlungen in der nordwestdeutschen Stahlindustrie gehen morgen in Gelsenkirchen in die vierte Runde. Die Mitglieder der IG Metall haben am Freitag mit Warnstreiks die Arbeitgeber aufgefordert, ein Angebot abzugeben. In Salzgitter beteiligten sich laut Gewerkschaft insgesamt 2.500 Beschäftigte an der Aktion.

„Geld und Sicherheit, darum geht es“: Viele hundert Stahlarbeiter aus Salzgitter machen bei der Kundgebung der IG Metall auf der Werkstraße in Watenstedt ihrem Ärger Luft.

Nichts ging mehr am Freitagmorgen auf der Werkstraße in Watenstedt. Die IG Metall Salzgitter-Peine hatte ihre Mitglieder zum Warnstreik aufgerufen und zur Kundgebung eingeladen. Gut 2.500 Beschäftigte trafen sich am Tor 6 der Salzgitter AG, dem zentralen Logistikknotenpunkt. Sie legten bis zu vier Stunden ihre Arbeit nieder, ein Signal in Richtung Arbeitgeber.
Das machte auch Knut Giesler, Bezirksleiter der IG Metall Nordrhein-Westfalen,  deutlich. Er erklärte auf der Kundgebung in Salzgitter: „Der Druck im Kessel steigt.“ Montag müssten die Arbeitgeber liefern, sonst lege die Gewerkschaft nach bis hin zu Urabstimmung und Streik. „Wir wollen endlich ein Angebot sehen, das eine Lösung ermöglicht. Unser Ziel ist klar: Mehr Geld für alle. Gesicherte Übernahme für die Ausgebildeten. Gute Regelungen für die Altersteilzeit. Faire Leitplanken bei Werkverträgen“, forderte Gieser.
Sein Kollege Matthias Wilhelm von der IG Metall Salzgitter-Peine bedankte sich „für die hervorragende Beteiligung“ der Beschäftigten und stellte klar, dass dies „nur der Anfang“ sei, sollten die Arbeitgeber morgen kein verhandlungsfähiges Angebot auf den Tisch legen.
Beteiligt haben sich laut IG Metall an der Kundgebung die Beschäftigten der Salzgitter Flachstahl GmbH, der VPS Peine und Salzgitter, der Ilsenburger Grobblech GmbH, der Salzgitter Mannesmann Großrohr GmbH, der Salzgitter Mannesmann Forschung GmbH, der GESIS, Salzgitter AG, der Salzgitter Mannesmann Personalservice GmbH, der SZAG Holding sowie die eingesetzten Leiharbeiter.
„Überall ruhte die Produktion vollständig“, heißt es in einer Mitteilung dazu. Unterstützt wurden die Warnstreikenden von Kollegen anderer Unternehmen in Salzgitter wie Volkswagen, MAN, ALSTOM und der SMAG. Laut IG Metall beteiligten sich in der vergangenen Woche insgesamt 16.000 Stahlarbeiter an verschiedenen Protestaktionen.