Gegen Extremismus: Salzgitters Netzwerk ​stellt sich vor
Das Netzwerk Extremismusprävention stellt sich vor: Olaf Kleint (stellvertretender Fachdienstleiter Soziales und Senioren), Martina Malak (Fachberaterin Kinderschutz), Petra Siems (Präventionsrat gegen Gewalt und Kriminalität), Anke Even (Präventionsteam, Polizei) und Moderator Andreas Reichelt (stellv. Fachdienstleiter Bildung). FOTO: Stadt SZ

Gegen Extremismus: Salzgitters Netzwerk ​stellt sich vor

Salzgitter​. Nicht warten, sondern starten. Darum geht es bei der Extremismusprävention. Etwa 120 Gäste waren der gemeinsamen Einladung der Polizei Salzgitter, der Stadt  und des Präventionsrates gegen Gewalt und Kriminalität in die Kulturscheune gefolgt. „Das zeigt, wie wichtig das Thema Prävention ist“, betonte Stadtrat Dr. Dirk Härdrich in seiner Begrüßung.

Michael Pientka, der Polizeipräsident der Polizeidirektion Braunschweig, zeigte sich erfreut über das Netzwerk und lobte: „Extremismusbereiche sind in Bewegung, egal ob Links- und Rechtsextremismus, Islamismus oder Salafismus. Es ist gut, dass Sie sich in Salzgitter auf den Weg gemacht haben, um gemeinsam als Expertinnen und Experten das Thema Extremismus anzugehen.“ Das Netzwerk hatte sich im Oktober 2018 gegründet. Als erstes Hauptthemenfeld beschäftigtees  sich  bisher mit dem Themenbereich des islamistischen Extremismus.

Ziel der Veranstaltung in der Kulturscheune war es, über die Angebote des Netzwerkes zu informieren und gleichzeitig neue Partner zu gewinnen. Vor der Vorstellung der Arbeit hielt Michael Kaspar vom Niedersächsischen Verfassungsschutz einen Impulsvortrag zum Thema „Jugendkultur im Islamismus“. Sein Fazit war dabei, dass in Deutschland die Gefahr besteht, dass Kinder und Jugendliche in Parallelgesellschaften heranwachsen. Das könne nur dadurch verhindert werden, dass möglichst viele Akteure wie beispielsweise Jugendämter, Schulen und Vereine präventiv zusammenarbeiten.

Claudia Kramer, vom Präventionsteam der Polizeiinspektion, sagte: „Wir wollen unsere Potentiale bündeln, um Herausforderungen zu erkennen und daraus zielgerichtete Lösungen erarbeiten. Wir wollen jede und jeden, der sich an uns wendet, individuell informieren, beraten und helfen. Niemand wird alleine gelassen!“

In einer von Moderator Andreas Reichelt wurde der Beratungsservice des Netzwerkes  vorgestellt. Bei allen Fragen und Anliegen ist Petra Siems vom Präventionsrat erste Kontaktstelle und gibt damit eine verweisende Beratung. Das bedeutet, dass sie im Gespräch klärt, welche Institution im konkreten Fall am besten beraten und helfen kann. Der Kontakt zur ihr ist telefonisch (05341-9415220) oder per E-Mail (praevention-extremismus@praeventionsrat-Salzgitter.de) möglich. Anrufe und E-Mails werden aus Datenschutzgründen nicht weitergeleitet. In jedem Fall erhalten Hilfesuchende auch in Abwesenheitsfällen eine Information, wo sie sich hinwenden können.

Zum Abschluss der Veranstaltung gab Volker Warnecke, der Leiter der Polizeiinspektion einen Ausblick und zog ein erstes Zwischenfazit. „Ich bin stolz auf Salzgitter – wir packen an und das tut unserer Stadt gut. Zukünftig werden wir uns im Netzwerk auch mit dem Bereich Rechtsextremismus vertieft beschäftigen.“