Die "Eishockeymutti" der Salzgitter Young Icefighters

Die "Eishockeymutti" der Salzgitter Young Icefighters

Für die schnellste Mannschaftssportart der Welt, Eishockey, hat sich Angela Wegner (39) früher nicht interessiert. Erst als ihr Sohn Jan sich dazu entschloss, die Kufen unter die Füße zu schnallen, begann die Leidenschaft. Heute betreut sie die kleinen Kufenflitzer der Salzgitter Young Icefighters. Die SZW-Serie „Ehrenamt in Salzgitter“ stellt die Arbeit von Angela Wegner vor.Angela Wegner ist in ihrem Element und bereitet die Schlittschuhe für ihre Young Icefighters vor. Foto: bk„Wir hatten Freikarten und sind deshalb mal zu einem Eishockeyspiel des EHC Wolfsburg gegangen“, berichtet Angela Wegner. „Für mich stand sofort fest, dass das ein verdammt cooler Sport ist.“ Sohn Jan gefiel das Schlittschuhlaufen und spielte fortan im Bambini-Team der Young Grizzlys in Wolfsburg.
Nachdem die langjährigen Mannschaftsbetreuer ihren Dienst beendet hatten, musste schnell nach einer Lösung gesucht werden. Die Suche dauerte nicht lang. „Irgendjemand musste die Kinder ja unterstützen“, sagt Wegner ganz selbstverständlich. Ab diesem Zeitpunkt kümmerte sich die „Eishockeymutti“ um das Wohlergehen der Kids bei den Heim- und Auswärtsspielen.

Darüber hinaus erklärte sich Wegner, die in ihrem Beruf als pädagogische Mitarbeiterin an der Grundschule Jembke (Landkreis Gifhorn) arbeitet, bereit, den Jugendwart zu unterstützen. „Dadurch wurde ich zum Kummerkasten vieler Eltern“, so Wegner.
Nachdem sie mit einigen Entscheidungen ihres Heimatvereins unzufrieden war, suchte sie nach einer passenden Alternative. Seit dem Sommer 2011 ist sie und ihre Familie nun Mitglied im SV am Salzgittersee.

„Salzgitter liegt für uns am günstigsten und somit war die Entscheidung relativ schnell gefallen“, erzählt die in Jembke lebende Wegner.

Den Eishockeystandort Salzgitter hat Angela Wegner früher nur aus der Ferne betrachtet, nun ist sie froh, den Wechsel in die Stahlstadt vollzogen zu haben: „Hier im Verein ist alles familiärer und es freut mich zu sehen, wie der noch kleine Verein wächst und sich zum Positiven entwickelt.“

Auch in Salzgitter engagiert sich Wegner als Betreuerin der Knabenmannschaft, ist Ansprechpartnerin zwischen Trainer und Mannschaft sowie die „gute Seele“.
Ihre Aufgaben nimmt sie ernst und erfüllt sie mit Leidenschaft. „Zu meinen Aufgaben gehört die Organisation der Heimspiele, die Einteilung der Helfer, die Vorbereitung der Mannschaftslisten und Spielberichte. Die Trikots müssen frisch gewaschen und sortiert in der Umkleidekabine der Eissporthalle liegen“, zählt sie auf.

„Und die Kinder müssen ja auch mit Obst und Getränken versorgt werden“.

Da ihre Kinder Annika und Jan einen straffen Spielplan haben, sind die Wochenenden fest für Eishockey verplant. „Von Oktober bis März haben wir rund 56 Spiele zu absolvieren. Wir müssen gegen Teams aus Rostock, Timmendorfer Strand, Hamburg, Bremerhaven und Bremen spielen“, verrät Wegner. „Der Spielbeginn ist meistens um 7 Uhr. Dadurch sind unsere Nächte immer sehr kurz. Wenn wir ein Heimspiel haben, klingelt der Wecker in der Regel kurz vor 5 Uhr.

Für Angela Wegner ist es wichtig, dass sich auch die anderen Eishockeyeltern aktiv beteiligen und sie in ihrer Tätigkeit als Betreuerin unterstützen: „Das Engagement der Eltern ist beeindruckend.  Die weiten Fahrten, das frühe Aufstehen – ohne die Eltern wäre das alles nicht zu wuppen.“

Und zwinkernd meint sie: „Man muss ein Stück weit verrückt sein, wenn man diese Strapazen freiwillig auf sich nimmt. Aber ich mache es gerne!“

bk