Der Förderverein macht Salzgitters Wasserburg zum Juwel
Sigrid Lux, Reinhard Försterling, Lotar Magalowski, Karl-Heinz Rudolph und Karl-Heinz Bremer werfen eine Blick auf die historischen Baupläne der Burg. Der Förderverein feiert seinen 20. Geburtstag. Foto: yw

Der Förderverein macht Salzgitters Wasserburg zum Juwel

SZ-Gebhardshagen. Sie ist eines der Aushängeschilder in der Stadt Salzgitter. Die Wasserburg in Gebhardshagen mauserte sich in den vergangenen Jahren mehrmals im Jahr zum Besuchermagneten. Ein Verdienst des Fördervereins. Und der feiert am kommenden Wochenende seinen 20. Geburtstag.

Die Burg im Herzen der Stadt ist Schauplatz für Mittelaltermarkt, Weichnachtsmarkt oder Hochzeiten. Das restaurierte Herrenhaus wird für Lesungen, Sitzungen und Chorproben genutzt. Dennoch schwirren den Vorstandsmitgliedern jede Menge mehr Ideen in den Köpfen. „Wir wünschen uns, dass die Burg mit Leben gefüllt wird. Und das kontinuierlich“, betont der Vorsitzende Karl-Heinz Bremer.
Zwei ausführliche Konzepte liegen bereits in den Schubladen im Rathaus. Die Reaktion der Beamten dort? Ernüchternd für den Verein. „Wir haben nie eine Antwort auf unsere zwei Konzepte erhalten“, sagt Reinhard Försterling. Gemeinsam mit seinem Team stellte er Ideen zusammen, was man mit dem historischen Gebäude noch machen könnte. Es sollen Ausstellungen stattfinden, historische Hochzeiten möglich sein oder schulische Bildung anschaulich vermittelt werden.
Im liebevoll hergerichteten Trauzimmer sagen sich mehr als zehn Mal im Jahr Brautpaare das Ja-Wort. Das ist nur ein Verdienst des Fördervereins.
2013 wurde das Erdgeschoss mit Ein-Euro-Kräften saniert. Immer vor Ort waren Karl-Heinz Bremer und Lotar Magalowski. Ein Knochenjob auch für die Senioren das denkmalgeschützte Bauwerk mit Lehm und den richtigen Farben zu versehen. Gleichzeitig haben sie zwölf der Jobber sogar in den ersten Arbeitsmarkt vermittelt.
Bis 2004 haben Berufsschüler aus der Region und dem Ausland für mehrere Wochen den ehemaligen Ochsenstall restauriert, für die Standsicherheit des Pferdestalles gesorgt, das Fachwerkgebinde erneuert und das Dach gedeckt. Außerdem wurden Schlafmöbel für 30 Personen für die obere Etage des Herrenhauses gebaut.
Ein Jugendgästehaus sollte entstehen. Jetzt verstauben die Massivholzmöbel traurig. „Der Wunsch, dass hier irgendwann mal Gäste einziehen ist immer noch vorhanden. Wir würden uns gerne mit der Stadt Salzgitter im kleinen Kreis zusammensetzen, um ein Konzept gemeinsam zu entwickeln“, betont Karl-Heinz Bremer.
Doch nun soll erst einmal gefeiert werden. Am kommenden Wochenende stehen gleich zwei Veranstaltungen auf dem Programm. Am Samstag, 8. September, steigt im Pferdestall eine Party. „The Joker“ spielen ab 19.30 Uhr Partyhits. Die Oldie Coverband aus Salzgitter, die sich nach einer längeren Pause wieder zusammengefunden hat, lässt alte Zeiten aufleben und bietet das Beste der 60er, 70er und 80er Jahre.
Harald Jordan (Bass und Gesang), Wolf-Peter Buchwald (Keyboard und Gesang), Klaus Fedorow (Drums), Uwe Klettke (Gitarre und Gesang) sowie Gerd Künzer (Gitarre und Gesang) heißen die fünf Herren, deren Leidenschaft zur Musik sie seit vielen Jahren verbindet. Ihr Repertoire reicht von Procol Harum bis hin zu The Kinks.
Am Tag des offenen Denkmals, Sonntag, 9. September, wird Reinhard Försterling ab 14 Uhr Führungen über das Burggelände anbieten. Ab 15 Uhr wird der neu restaurierte Giebelstein mit dem springenden Ross vom Herzogtum Braunschweig/Wolfenbüttel, der vor Ort gefunden wurde, feierlich auf der neuen Retunde vor dem Herrenhaus eingeweiht.
Ab 17 Uhr ist dann ein Empfang für alle Mitglieder des Fördervereins geplant. Ab 18.30 Uhr steht dann Kabarett mit Gretel Schulze und Andreas Zieger unter dem Titel „… da wird sich Mutti freuen“ an. Mitglieder des Fördervereins bekommen für beide Abendveranstaltungen einen ermäßigten Eintritt. „Wir hoffen, dass bei schönem Wetter viele Interessierte zu uns finden und wir auch neue Mitglieder gewinnen können“, freut sich Karl-Heinz Bremer auf kommendes Wochenende.

Kabarett mit Mutti
Nicht nur mit dem Joker-Konzert wird gefeiert, der Förderverein Wasserburg begeht sein 20-jähriges Bestehen auch mit einer gehörigen Prise Humor. „Da wird sich Mutti freuen“ lautet das Motto von Gretel Schulze und Andreas Zieger vom Kabarett Obelisk aus Potsdam. Beide wollen sich der geschichtlichen und internationalen Bedeutung der Mama widmen und dabei auch das hohe Lied auf die Bundeskanzlerin intonieren. Wer das Gefühl hat, bei den zwei Kabarettisten sei eine Schraube locker, dem wird geraten, für den Abend eine Mutter einzustecken. Los geht es am Sonntag, 9. September, um 18.30 Uhr im Pferdestall, Einlass ist ab 17.30 Uhr. Eintrittskarten können über WOPIE-Veranstaltungen unter Tel. (05341) 32418 erworben werden.