Bildungskarte für Kinder im Peiner Land
Fußball im Verein, Jugendfeuerwehr oder Spielmannszug: Mit der Bildungskarte können auch Kinder aus finanziell schwachen Familien teilhaben.

Bildungskarte für Kinder im Peiner Land

Landkreis Peine. Bildung ist oft teuer. Besonders für Familien, bei denen der Euro nicht sonderlich locker sitzt, ist es schwierig, den Kindern eine Vereinsmitgliedschaft, Klassenfahrten oder ähnliches zu ermöglichen. Eine gewisse Entlastung bringt hier die Bildungskarte, mit der finanziell schwache Familien 10 Euro im Monat erhalten, damit die Kinder an Freizeiten, Museums- oder Theaterbesuchen, Sport- und Musikunterricht und mehr teilnehmen können.
Bisher lässt der Ansturm auf die Bildungskarte noch auf sich warten. So wurden beispielsweise im März Leistungen für nur 200 Kinder abgerechnet. Und das, obwohl das Budget von 10 Euro für Sportverein, Jugendfeuerwehr, Spielmannszug und viele andere Anbieter durchaus genügen würde.
Warum ist das so? Auf hallo-Anfrage erklärt Angelika Hasse vom Team für Bildung und Teilhabe des Fachdienst Soziales im Kreis: „Sicherlich vermuten viele Eltern immer noch einen bürokratischen Aufwand oder sie scheuen sich davor, sich an die Leistungserbringer zu wenden,  wie es vor Einführung der Bildungskarte vor 18 Monaten üblich war.“ Für beides kann sie „Entwarnung“ geben: Nach der Bewilligung der Bildungskarte wird diese mit einem entsprechenden Guthaben versehen. Wenn die „Leistungserbringer“ im Bildungskarten-System registriert sind (das trifft auf 120 Vereine und andere Organisationen zu), können die Eltern die Beiträge direkt über die Karte ausgleichen. „Damit ist eine Diskriminierung weitgehend ausgeschlossen“, so Hasse.
Natürlich gibt es auch Bildungsangebote, die nicht mit 10 Euro im Monat auskommen. Doch auch die sind nicht unerreichbar. Es gibt die Möglichkeit, den Anspruch über sechs Monate anzusparen, wenn das Kind (noch) an keiner regelmäßigen Aktivität teilnimmt.
Vereinsbeiträge sind das eine, die Ausstattung wie Fußballschuhe oder ein Instrument sind damit noch nicht finanziert. Auch hier rät Hasse, die gegebenen Möglichekiten zu nutzen: „Vielfach gibt es – zumindest in größeren Vereinen – auch die Möglichkeit, gut erhaltene Ausstattungsgegenstände günstig gebraucht zu erwerben oder zu tauschen, wenn die vorhandenen Größen nicht mehr ausreichend sind.“
Fazit: Auch wenn 10 Euro monatlich auf den ersten Blick nach wenig aussieht, lohnt es sich langfristig gesehen, die Bildungskarte in Anspruch zu nehmen.

Wer bekommt
die Bildungskarte?

Die Bildungskarte gilt für Kinder und Jugendliche bis 17 Jahre, deren Eltern folgende Leistungen erhalten:

• Arbeitslosengeld II (SGB II)
• Wohngeld
• Kinderzuschlag
• Hilfe zum Lebensunterhalt nach dem SGB XII
• Leistungen nach dem Asylbewerber-Leistungsgesetz