Kleinkind stirbt bei Feuer in Leiferde: Elektrisches Gerät in der Küche war Auslöser
Bei dem Feuer in einem Wohn- und Bürogebäude an der Berliner Straße in Leiferde starb am Sonntag ein eineinhalbjähriges Mädchen. Photowerk

Kleinkind stirbt bei Feuer in Leiferde: Elektrisches Gerät in der Küche war Auslöser

Leiferde. Tragödie am vergangenen Sonntagmorgen in Leiferde: Bei einem Feuer in einem Wohn- und Bürohaus an der Berliner Straße starb ein eineinhalbjähriges Mädchen. Ein zweijähriger Junge kam mit schwersten Verletzungen in ein Klinikum. Sein Zustand war laut Polizeisprecher Thomas Reuter am Donnerstag weiterhin lebensbedrohlich. Leicht verletzt wurden ein 21-Jähriger, der einen Säugling auf dem Arm hielt, und dessen 19-jährige Freundin. Auslöser für die Katastrophe war ein elektrisches Gerät in der Küche, teilten die Brandermittler am Mittwoch mit.
Samtgemeindebrandmeister Sven J. Mayer war der erste Feuerwehrmann, der am Sonntag um 8.45 Uhr eintraf: „Aus dem Haus drang dichter Rauch – eine Frau, die sich über ein Dachfenster gerettet hatte, und ein Mann – er hielt den Säugling im Arm – saßen auf dem Dach.“ Mayer erhielt Unterstützung von Nachbarn, die Leitern zum brennenden Haus brachten und die Frau vom Dach retteten. Mit Steckleitern gelang es der Leiferder Wehr, den 21-Jährigen und den Säugling vom Dach zu holen.

Verqualmtes Treppenhaus

„Zwei weitere Kleinkinder waren in einem rückwärtigen Raum im ersten Obergeschoss“, so Mayer. Atemschutzträger starteten mit einem C-Rohr einen Löschangriff durch das verqualmte Treppenhaus und retteten ein Kind. „Das andere Kind wurde von Feuerwehrleuten gerettet, die über Steckleitern von hinten in das Gebäude eingestiegen sind.“
Der kleine Junge wurde reanimiert und kam mit einem Rettungshubschrauber in die Meizinische Hochschule Hannover, das kleine Mädchen schaffte es nicht – es starb im Rettungswagen. Mehr als 250 Feuerwehrleute aus der Samtgemeinde Meinersen und ein Zug der Feuerwehr Gifhorn mit Drehleiter waren im Einsatz. Unterstützung leistete die DRK Schnell-Einsatz-Gruppe.
Polizeiangaben zufolge entstand durch Feuer und Löschwasser ein Schaden von 200.000 Euro. Das Obergeschoss ist nicht mehr bewohnbar. Die Brandermittler teilten nach Auswertung der Spuren mit, dass ein elektrisches Gerät in der Küche das Feuer ausgelöst hatte. Derweil ist die Familie bei Verwandten untergekommen.

Wohnung gesucht

Freunde und Bekannte riefen über soziale Netzwerke zum Spenden auf, die St. Viti-Kirche und die Gemeinde Leiferde richteten Konten ein, die Samtgemeinde Meinersen sucht eine Wohnung für die jetzt mittellose Familie. Eine Welle der Hilfsbereitschaft rollte unmittelbar nach dem Brand an.
„Wir versuchen jetzt für sie eine Wohnung zu finden“, signalisierte der Leiferder Gemeindedirektor Arndt-Christoph Föcks Unterstützung. Sowohl Sozialkoordinator Lutz Hesse als auch Ordnungsamtschef Ralf Heuer suchen Föcks zufolge samtgemeindeweit nach Wohnraum für die Familie. Genauso stark machen sich Pastor Thomas Duntsch und Bürgermeisterin Stephanie Fahlbusch-Graber. „Nachbarn möchten der Familie helfen“, weiß sie. Duntsch nennt das Spendenkonto der St. Viti-Gemeinde bei der Sparkasse Gifhorn-Wolfsburg, Stichwort „Berliner Straße 9“, Iban: DE 88 269 513 11 00 11 0000 49.
Unterschiedliche Hilfsangebote gibt es auch vom Familienbüro Stadt und Landkreis Gifhorn und vom DRK-Kleiderladen, der sich um Kleidung und Möbel kümmert.