Ärger mit der Post in Gifhorn: CDU kündigt Resolution an

Ärger mit der Post in Gifhorn: CDU kündigt Resolution an

Gifhorn. Jetzt schaltet sich die Politik ein: Wiederholt mussten Postkunden in der Wochenmitte lange Wartezeiten auf sich nehmen, um ihre Pakete abzugeben. Einer von ihnen war CDU-Stadtfraktionsvorsitzender Thomas Reuter, der nun eine Resolution an die Adresse der Postbank ankündigt.

Dies ist kein Archivbild von Ende Dezember: Auch Anfang Februar sind lange Warteschlangen an der Post trauriger Alltag. Photowerk

Lange Warteschlangen vor der Gifhorner Hauptpost beschränken sich nicht nur auf den Ansturm beispielsweise vor Weihnachten, sondern sind immer wieder trauriger Alltag. „Das ist ein untragbarer und nicht mehr hinnehmbarer Zustand“, spricht Reuter vielen Mitbürgern aus der Seele. Nun will per Resolution die zuständige Postbank auffordern, mehr Personal einzustellen.
Wer an Gifhorns Hauptpost ein Paket abholen wolle, müsse unendlich viel Geduld mitbringen. „Ich habe am Montag mehr als 30 Minuten ausgeharrt – die Schlange der Wartenden reichte bis auf den Vorplatz“, berichtet Reuter. Er habe Bekannte getroffen, die vor der Situation kapituliert haben. Angesichts der langen Warteschlange hätten sie völlig entnervt und kopfschüttelnd abgedreht und den Heimweg angetreten.
„Im Gespräch mit Busfahrern, die die Situation täglich beobachten, habe ich erfahren, dass es sich um einen Dauerzustand handelt“, erklärt der CDU-Fraktionschef. Lediglich zwei Schalter seien am Montag besetzt gewesen. „Auf dem Rücken aller Kunden werden Personalkosten eingespart“, steht für den CDU-Chef fest.
Ralf Palm, Pressesprecher der Postbank, entschuldigt die erneuten Warteschlangen mit „einem kurzfristigen Personalausfall“. Ersatz aus anderen Filialen gebe es jedoch nicht. Zudem habe am Montag auch noch der Geldautomat gestreikt. Er sei jedoch inzwischen mit Bargeld befüllt worden und sei wieder einsatzbereit, versichert Ralf Palm.
Automat hin oder her – Reuter sieht das Problem vor allem in der Personalpolitik der Post. „Einen Dienstleister stelle ich mir ganz anders vor“, betont er.
Zwar bezweifelt Reuter, dass das Resolutionsschreiben auf Anhieb ein Umdenken in der Post einleitet, aber: „Wir möchten deutlich machen, dass auch die Politik diese Zustände nicht mehr hinnimmt“, sagt Reuter und ist zuversichtlich, dass auch die anderen Fraktionen an demselben Strang ziehen. „Wir möchten das Thema auch auf die Landes- und Bundesebene heben.“
Bei der SPD rennt Reuter offene Türen ein, wie Stadtfraktionschef Ulrich Stenzel auf Rundblick-Nachfrage bestätigt. Auch auf Länderebene seien die Sozialdemokraten bereits involviert: „Detlef Tanke hat auf diese Missstände schon im Dezember hingewiesen.“ Aus Sicht der Stadt fügt Tanke hinzu: „Wir investieren heftig rund um den Bahnhof. Dann erwarte ich von der Post, dass auch der Servicebereich funktioniert.“
Dass wiederholt kurzfristige Personalausfälle als Begründung angeführt werden, hält Stenzel angesichts der Größe des Unternehmens für fadenscheinig: „So etwas kann vielleicht einmal passieren, aber das ist ja ein Dauerbrenner.“