Wolfsburg: Sporthallen-Neubau wird zwölf Millionen Euro teurer

Wolfsburg: Sporthallen-Neubau wird zwölf Millionen Euro teurer

Wolfsburg. Die Probleme beim geplanten Sporthallen-Neubau des Ratsgymnasiums sind weit gravierender als bisher bekannt. Wie jetzt herauskam, erwies sich die Statik eines externen Planungsbüros als so fehlerhaft, dass die neue Sporthalle samt Naturwissenschaftstrakt durch ihr Eigengewicht hätte zusammen brechen können! Probleme gibt es auch bei der Küche für die Mensa. Folge: zwölf Millionen Euro Mehrkosten, mindestens ein Jahr Zeitverzug.

Nichts los auf der Sporthallen-Baustelle am Ratsgymnasium: Der Baubeginn verzögert sich weiter, die Probleme sind gravierender als bisher bekannt. Foto: Hensel

Fakt ist: Vor eineinhalb Jahren wurden die beiden alten Hallen abgerissen, vor einem Jahr sollte der Neubau beginnen – passiert ist bis heute nichts, auf der Baustelle am Gymnasium ruhen die Arbeiten. Am vergangenen Dienstag legte die Stadt die Fakten auf den Tisch: rund zwölf Millionen Euro Mehrkosten für die neue Halle (bisher geplant: 21 Millionen), Zeitverzug mindestens ein Jahr (Fertigstellung 2016 statt 2015), Baubeginn frühestens im Herbst 2014 statt 2013.
Hauptgrund für diese Misere laut Stadtverwaltung: Ein externer Statiker hatte die erste Grobstatik für die neue Sporthalle mit aufgesetztem Naturwissenschaftstrakt offenbar stümperhaft berechnet. Der Mann legte einen falschen Grundwasserspiegel zu Grunde – die Auftriebssicherheit fehlte. Und: Tragwerks- und Baugrubenkonstruktion waren zu gering dimensioniert, das Gebäude hätte sein Eigengewicht nicht verlässlich getragen. All dies stellte sich nach und nach heraus, als nach einer europaweiten Ausschreibung ein Planungsteam mit dem Feinschliff beauftragt wurde.
Zweites Problem: Für die neue Mensa sollte die Küche im Keller des Haupttrakts untergebracht werden – wegen zu geringer Deckenhöhe sagt die Gewerbeaufsicht Nein. Und: Auch die anschließende Grundsanierung des Ratsgymnasiums soll nach den bisherigen Erfahrungen nun völlig neu durchgeplant werden – Kosten offen.
Sichtlich konsterniert wegen der Planungsfehler des externen Büros zeigten sich am Dienstag auch Schuldezernentin Iris Bothe und Hochbauamts-Chef Dr. Christian Brinsa: „Wir hätten erwartet, dass ein Statiker ein Gebäude so planen kann, dass es nicht zusammenbricht.“