Wolfsburger Politiker in der Bundesversammlung

Wolfsburg. Joachim Gauck soll neuer Bundespräsident werden – und zwei Wolfsburger werden auf jeden Fall an der Wahl teilnehmen: Günter Lach (CDU) und Achim Barchmann (SPD) gehören als Bundestagsmitglieder automatisch der Bundesversammlung an. Neben ihnen könnten weitere Wolfsburger als Wahlleute benannt werden.
CDU-Landtagsabgeordnete Angelika Jahns hofft, von ihren CDU-Kollegen in Hannover in die Bundesversammlung geschickt zu werden. „Das ist eine schöne Atmosphäre“, sagt sie. Bereits 1994 durfte sie das Staatsoberhaupt mitbestimmen. Dieses Mal würde Angelika Jahns den gemeinsamen Kandidaten von Union, SPD, FDP, und Grünen, Joachim Gauck, wählen: „Er hat die breite Bevölkerung hinter sich.“

Die Linke-Landtagsabgeordnete Pia Zimmermann hofft, von ihrer Landtags-Fraktion als Wahlfrau entsandt zu werden. Sicher ist: „Ich würde Gauck nicht wählen.“ Grund sei „seine zweiseitige Rolle“ in der Stasi-Unterlagenbehörde, die er leitete.

Achim Barchmann hat schon vor zwei Jahren Gauck gewählt – und wird es wieder tun: „Ich muss also meine Meinung nicht ändern.“ Günter Lach wird ebenfalls wieder ein Staatsoberhaupt wählen. „Das hätte ich vor zwei Jahren nicht gedacht. Die Wahl von Gauck jetzt ist in Ordnung.“ Nicht in Ordnung sei für ihn aber das Verhalten der FDP bei der Suche nach einem Wulff-Nachfolger: „Das hat bei mir für Befremden gesorgt.“

Wolfsburgs FDP-Chef Dr. Hans-Joachim Throl geht nicht davon aus, dass ein Liberaler aus der VW-Stadt Mitglied der Bundesversammlung wird. Die niedersächsische FDP könne vier Wahlleute entsenden: „Ich glaube nicht, dass Repäsentanten aus den Kreisverbänden dabei sind.“ Bei den Grünen stand bereits am vergangenen Montag fest, dass kein Wolfsburger in die Bundesversammlung entsandt wird.