Volkswagen setzt auf Erdgas: Neue Pipeline von Walle nach Wolfsburg soll kommen
Zuversichtlich: Gasunie-Sprecher Philipp von Bergmann-Knorr (l.) und Projektleiter Alexander Maus überwachen die Bohrungen. Foto: Baschin

Volkswagen setzt auf Erdgas: Neue Pipeline von Walle nach Wolfsburg soll kommen

Fallersleben. Volkswagen will umweltfreundlicher werden. Der Konzern setzt nicht nur auf Elektro-Antriebe, sondern auch auf saubere Kraftwerke: Am Weyhäuser Weg laufen gerade Bodenuntersuchungen für den Bau einer neuen Erdgas-Pipeline. Ab 2021 sollen die beiden VW-Kraftwerke mit Gas statt mit Steinkohle Energie erzeugen.
Mit dem Bau der 30 Kilometer langen Pipeline von Walle (bei Braunschweig) bis ins VW-Werk in Wolfsburg hat der Konzern das Unternehmen Gasunie beauftragt. „Wir untersuchen gerade den Boden im Naturschutzgebiet Illkerbruch (Düpenwiesen)“, berichtet Projektmanager Alexander Maus. Denn: Wegen rechtlicher Bestimmungen müsse man dort die Pipeline tiefer verlegen als in Nicht-Naturschutzgebieten. „Normalerweise verlegen wir die neue Pipeline parallel zur alten Gashochdruckleitung von 1967 – in etwa einem Meter Tiefe“, erklärt er. Das sei im Naturschutzgebiet nicht möglich: „Hier verläuft die Leitung 20 bis 30 Meter unter der Oberfläche.“ Dafür sei es notwendig, den Boden genau zu untersuchen: „Wir nehmen Proben in einer Tiefe bis zu 35 Meter und analysieren Dichte und Körnung des Bodens“, so Maus. Zudem untersuche man den Grundwasserspiegel. Wenn man alle Werte habe, könne man konkret planen.
Er rechnet damit, im August 2020 die Baugenehmigung zu haben und mit dem Bau starten zu können. In Betrieb gehen soll die neue Pipeline im Oktober 2021. Dann würden das VW-Kraftwerk West und das alte Kraftwerk am Mittellandkanal mit Erdgas statt mit Steinkohle betrieben. Volkswagen rechnet mit einer Einsparung von 1,5 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr. Das Hannoveraner Unternehmen Gasunie rechnet mit Baukosten von einem „zweistelligen Millionenbetrag“, sagt Sprecher Philipp von Bergmann-Korn.