Das Finanzamt will zwölf Millionen Euro!

Das Finanzamt will zwölf Millionen Euro!

Wolfsburg. Hiobsbotschaft für die Stadtwerke: Das Finanzamt fordert von dem Unternehmen eine Steuer-Nachzahlung über zwölf Millionen Euro nach dem Verkauf der LSW-Anteile im Jahr 2005. Die Stadtwerke wollen die Summe noch im Dezember überweisen.

2005 hatten die Stadtwerke ihren Anteil an der (alten) LSW für 25 Millionen Euro an die LandE verkauft, um anschließend das (neue) Gemeinschaftsunternehmen LSW zu gründen. Ans Finanzamt abgeführt wurde weniger als eine Million Euro, 95 Prozent des Gewinns blieben unversteuert – vor dem Risiko einer Nachforderung hatten unter anderem die Prokuristen Marc-Frederik Augath und Stefan Griesemann 2010 in einem Schreiben an den Aufsichtsrat gewarnt.

Im Januar bekamen die Stadtwerke Besuch von der Steuerfahndung, nun flatterte die Forderung ins Haus. Eine Forderung, die der Vorstand kurzfristig begleichen will, nachdem schon bis jetzt erhebliche Zinsen aufgelaufen sind.

Endgültig entschieden ist die Sache damit aber noch nicht – die Stadtwerke interpretieren den LSW-Deal steuertechnisch nach wie vor anders als das Finanzamt. Der Aufsichtsratsvorsitzende Hans-Georg Bachmann: „Wir werden alle rechtlichen Mittel ausschöpfen, um den Schaden so gering wie möglich zu halten.“ Die gute Nachricht: Die zwölf Millionen Euro können aus liquiden Mitteln gezahlt werden, belasten so weder Rücklagen noch Kunden oder Mitarbeiter. Ein Insider: „Mit der Forderung musste man ja rechnen.“