Zwei Schilder erinnern an das KZ-Außenlager in Salzgitter-Bad
Die Vorsitzenden des Arbeitskreises Stadtgeschichte, Krimhild Weber-Rothmaler und Eva Freudenstein, Kulturdezernent Eric Neiseke und Vertreter der Stadtverwaltung übergeben die Tafeln am Union-Parkplatz der Öffentlichkeit. Foto: rk

Zwei Schilder erinnern an das KZ-Außenlager in Salzgitter-Bad

SZ-Bad. Zwei Informationstafeln auf dem Parkplatz am Union-Sportplatz erinnern jetzt an das frühere Frauenkonzentrationslager an diesem Ort. Dort befand sich einst ein KZ-Außenlager des Konzentrationslager Neuengamme.

Seit 1994 erinnert dank privater Spenden bereits ein Gedenkstein an die Opfer des Frauenkonzentrationslagers. Die Tafeln vertiefen diese Informationen, indem sie nicht nur die Geschichte des Lagers, sondern auch das Schicksal der inhaftierten Frauen beschreiben. Es geht um ein dunkles Kapitel in der Stadtgeschichte.
Ab 1942 befand sich hier das Lager 43, ein Zivilarbeiterlager der Bergbau AG. Es wurde im Spätsommer 1944 geräumt, um ein Außenlager des Konzentrationslagers Neuengamme (bei Hamburg) einzurichten. Am 13. September 1944 überstellte die SS etwa 270 Frauen aus dem KZ Ravensbrück in das KZ Salzgitter-Bad, später dann noch einmal knapp 250. Der Großteil war aus politischen Gründen inhaftiert worden, darunter eine große Gruppe polnischer Frauen, die während des Warschauer Aufstandes verhaftet wurden.
Sie wurden zur Arbeit in der Industrie gezwungen, überwiegend in der damaligen Bergbau AG. Die schwere Arbeit, fehlende Schutzkleidung, Mangelernährung, schlechte hygienische Umstände und fehlende medizinische Versorgung führten zu schweren Krankheiten und Tod.
Für die Informationstafeln hat der Arbeitskreis Stadtgeschichte zwei Schicksale herausgegriffen. Das der 19jährigen Slowenin Zora Sekardi, die 1945 nach der Geburt ihrer Tochter im Lager starb und das der 17-jährigen Polin Joanna Kiaca, die mit dem Räumungstransport ins Lager Bergen-Belsen überwiesen wurde, wo sie 1945 befreit wurde. Zusammen mit anderen Überlebenden setzte sie sich dafür ein, dass das KZ Salzgitter-Bad nicht vergessen wird.
Mit den Tafeln, so die Vorsitzende des Arbeitskreises Stadtgeschichte, Krimhild Weber-Rothmaler, werde ein weiterer Teil der Stadtgeschichte sichtbar gemacht. Die Schilder seien eine Mahnung gegen Ausgrenzung und Respektlosigkeit.