Toller Handball in Salzgitter: Benefizspiele bringen 24.131 Euro
Heimspiel für Pascal Kinzel: Für den aus Salzgitter stammenden Torhüter der Eintracht aus Hildesheim war es ein tolles Gefühl, mit dabei zu sein beim Benefizhandball in der Amselstieghalle. Foto: Rainer Coordes

Toller Handball in Salzgitter: Benefizspiele bringen 24.131 Euro

Lebenstedt. Am Ende gab es Standing Ovations. „Steht auf, wenn ihr Handballer seid“, rief Hallensprecher Immo Hübener ins Mikrofon. Und 1.480 Zuschauer erhoben sich von ihren Plätzen in der Amselstieghalle und applaudierten den Bundesligahandballern zu.
Unten auf dem Feld lieferten sich der SC Magdeburg und GWD Minden ein packendes Duell auf hohem Niveau. Auch wenn es nur ein Vorbereitungs- oder Freundschaftsspiel für den guten Zweck war und beide Klubs in Salzgitter nicht mit voller Truppe auflaufen konnten: Sie zeigten alles, was Spitzenhandball zu bieten hat: Tempogegenstöße und kompromisslose Zweikämpfe, Kempa-Tricks und Rückhandpässe.
Das Publikum spürte, dass kein Team hier verlieren wollte, und bedankte sich mit viel Beifall für diese Leidenschaft, die so gut passte zu der Entschlossenheit, mit der die ehrenamtlichen Helfer vom Verein „Wir helfen Kindern“ dieses Sportereignis organisiert hatten. „Wie geil ist das denn“, meinte dann auch Vorsitzender Volker Machura mit Blick auf die vollen Tribünen und den Einlauf der Top-Mannschaften, um sich sogleich für seine flapsige Begrüßung zu entschuldigte. Aber schon vor dem Anpfiff der ersten Partie zwischen Zweitligist Eintracht Hildesheim und Bundesligist TBV Lemgo war klar, dass der Verein eine herausragende Leistung abgeliefert hatte. Denn nicht nur die sportliche Besetzung war Spitzenklasse, sondern auch das ganze Drumherum. Dazu krempelten an dem Tag mehr als 40 Mitglieder die Ärmel hoch, hinzu kamen Unterstützer aus dem Boxclub Tigers, von der Sport- und Freizeit GmbH, von den Johannitern und der Feuerwehr.
„Das sind alles Wahnsinnstypen“ freut sich Machura in seinem Fazit über die Motivation der Leute in seinen Reihen und das Lob von Seiten der Spieler und Zuschauer. Der Verein habe eine möglichst perfekte Veranstaltung inszenieren wollen, das sei nach den ausschließlich positiven Rückmeldungen auch „ziemlich gut gelungen“. Grund für den Erfolg sei auch die gute Zusammenarbeit im Vorstand in der dreimonatigen Vorbereitungszeit gewesen, vor allem Kassenwart und Mitinitiator Frank Hartmann lobt er für dessen großartigen Job. „Das hat Spaß gemacht“, sagt Machura
Und bezahlt gemacht hat sich der Einsatz auch. Auf 24.131 Euro summiert sich der Erlös, zu dem auch die Bundesligateams beigetragen hatten, die nur die Anfahrt bezahlt haben wollten. Das Geld wird in voller Höhe durchgereicht an die Spendenprojekte für Kinder, die der erst gerade einmal dreieinhalb Jahre alte Verein unterstützt.
 Bei so viel Erfolg und Freude ist es kein Wunder, dass Machura die Halle schon für den 31. Januar 2016 reserviert hat. Die ersten Ideen, wie sich die Veranstaltung noch verbessern ließe, gibt es auch schon. Um die sportliche Klasse müssen sich die Salzgitteraner jedenfalls keine Sorgen machen.
Die Bundesligastars waren hochzufrieden, würden „gerne wieder“ auflaufen, so Lemgos Trainer Florian Kehrmann, Weltmeister von 2007. Er lobte gleich nach der Rückkehr im Internet die „Top-Organisation“ in Salzgitter“. Ähnlich positiv denkt Gerald Oberbeck, der als Trainer und Manager bei Eintracht Hildesheim im Vorfeld seine Kontakte hatte spielen lassen, um die Kollegen zu den Benefiz-Spielen nach Lebenstedt zu holen. „Die Halle ist voll, die Stimmung toll. Besser geht es gar nicht für die Vorbereitung.“ Er ist sich sicher, dass 2016 noch mehr Zuschauer dabei sind.
Denn bei aller Euphorie über ein rundum gelungenes Sportevent, wurde dem Verein ein Wunsch nicht erfüllt: die Halle war nur fast, aber nicht ganz ausverkauft. Das dürfte Machura und seinem Team nächstes Jahr vermutlich nicht wieder passieren.