Stadtverwaltung will am Salzgittersee schnell Pflöcke einschlagen

Stadtverwaltung will am Salzgittersee schnell Pflöcke einschlagen

Die Flächen rund um den Salzgittersee gelten als Premium-Wohnlage in der Stadt. Deshalb will die Verwaltung im Nordwesten nun tätig werden und bei Reppner ein neues Baugebiet „Südliche Welfenhöhe“ ausweisen. Zwischen der Humboldtallee und dem Welfengrund sollen auf Sicht etwa 100 Baugrundstücke vornehmlich für Ein- bis Zweifamilienhäuser entstehen. Im Februar soll der Rat beschließen, für eine insgesamt 40 Hektar große Fläche einen Bebauungsplan aufzustellen.

Salzgitters Premiumlage am See: Auf der Fläche zwischen der Humboldtallee und dem Neubaugebiet Welfengrund in Reppner plant die Stadtverwaltung ein neues Wohngebiet.

Die Nachfrage nach attraktivem Bauland ist groß, das Angebot der Stadt nahezu erschöpft.  Die Verwaltung und der Eigenbetrieb sind bereits dabei, bis 2018 an verschiedenen Stellen in den vier Zentren neue Gebiete auszuweisen mit insgesamt 300 Bauplätzen. Nun könnten mittelfristig noch weitere 100 Grundstücke hinzukommen.

Baudezernent Michael Tacke spricht von einer „maßvollen Entwicklung“ für eine Stadt mit 100.000 Einwohnern. „Der Salzgitter See ist unsere Stärke“, hält er es für sinnvoll, dass die Stadt in dem Bereich handelt und ein Gebiet in attraktiver Lage schaffe. Fast alle Grundstücke seien mittlerweile vermarktet. Für die 40 neuen Bauplätze am Fredenberg gebe es bereits 120 Anfragen, so Tacke. „Wir wollen junge Einwohner halten und neue Bürger gewinnen.“

Zudem sieht die Verwaltung dort Handlungsbedarf. Denn schon jetzt überschattet der Abstandsradius für die Windräder einen Teil der Fläche, die ausgewiesen werden soll. Rechtlich müssen es mindestens 800 Meter sein, der Zweckverband Großraum Braunschweig schreibt sogar 1000 Meter zwischen den Anlagen und den Häusern vor. So stehen von dem geplanten Baugebiet am Ende auch nur zwölf Hektar zur Verfügung.

Mit der Aufstellung des B-Planes will die Verwaltung zudem Pflöcke einschlagen, dass nicht eines Tages die Vorrangflächen für den Windpark Lesse weiter als bisher geplant vergrößert werden und dann eine Wohnbebauung in dem Bereich nicht mehr möglich wäre. Laut Tacke gebe es bereits Interessenten, die das Potenzial dort nutzen möchten. Die Verwaltung empfiehlt der Politik deshalb, sich jetzt „die Flächen zu sichern“.

Der Ortsrat Nordwest befasst sich als erstes Gremium in seiner Sitzung am 3. Februar um 19 Uhr im Feuerwehrgerätehaus in Lichtenberg mit der Beschlussvorlage für den Bebauungsplan „Südliche Welfenhöhe“, der dann in den Bauausschuss geht und schließlich in der Ratssitzung am 18. Februar abgesegnet werden soll. Bis allerdings die Bagger rollen, dürften noch zweieinhalb Jahre vergehen, schätzt Tacke.