Stadt Salzgitter plant Sozialticket erst ab Anfang 2019
Ein Sozialticket würde vielen bedürftigen Menschen in Salzgitter helfen, sich eine Buskarte zuzulegen. Doch die Einführung verzögert sich. Foto: rwe

Stadt Salzgitter plant Sozialticket erst ab Anfang 2019

Salzgitter. Bedürftige Familien in Salzgitter, die sich keinen Bus leisten können, müssen noch länger auf ein Sozialticket warten als gedacht. Obwohl der Rat bereits vor mehr als einem Jahr grünes Licht gegeben hat, soll die Einführung frühestens zum 1. Januar 2019 kommen. Das bringt vor allem die Mitglieder bei den Linken auf die Palme. Sie werfen der Stadtverwaltung vor, das Projekt bewusst auszubremsen.

„Der Kreisverband hat die Mitteilung, die Einführung eines Sozialtickets auf den 1. Januar 2019 zu verschieben, mit Unverständnis zur Kenntnis genommen“, schreibt Vorsitzender Rainer Nagel. Die Linke bemühe sich seit mehr als zehn Jahren darum, „wirtschaftlich schwachen Menschen die Möglichkeit zu geben, mobil zu sein und damit besser am gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu können“. Nach seinen Worten entwickele sich die Angelegenheit zu einem „Possenspiel“.
Rainer Nagel verweist auf den Beschluss des Rates vom 22. März 2017, das Sozialticket einzuführen. Die Verwaltung wurde beauftragt, „alle notwendigen Voraussetzungen dafür zu schaffen“. Auf eine Anfrage der Linken am 26. September hieß es, dass alle erforderlichen Gespräche geführt würden. Im Dezember beschloss der Rat die Einfürung zum 1. April 2018. Dass es damit nichts wurde, kommt für Rainer Nagel nicht von ungefähr. „Die Linke ist der Auffassung, dass die gesamte Angelegenheit bewusst verzögert wird.“
Erst am 13. März habe es ein Gespräch zwischen Stadt und Regionalverband gegeben, um zu klären, wann mit der Einführung des Sozialtickets gerechnet werden kann und wie hoch der Zuschussbedarf sei. „Ein Jahr nach Beschlussfassung wurde man also tätig“, beklagt Rainer Nagel. Viele Menschen in Salzgitter würden so um die Möglichkeit einer auch für sie bezahlbaren Mobilität gebracht, „die in den Nachbarkreisen längst Praxis ist“. Die Linke protestiere gegen „diese bürokratische und unsoziale Arbeitsweise im Rathaus“ und fordert die frühestmögliche Einführung eines Sozialtickets.