So bleiben Salzgitters Senioren länger „fit im Auto“
Stellen das Trainingsprogramm vor: Verkehrsreferentin Carmen Scholze aus dem Ministerium für Inneres und Sport, Heiner Bartling (Landesverkehrswacht) und Matthias Frenzel (BKK Salzgitter). Foto: oh

So bleiben Salzgitters Senioren länger „fit im Auto“

Salzgitter. Um den älteren Verkehrsteilnehmern das Leben auf der Straße leichter zu machen, wird seit dem Frühjahr 2015 ein Training speziell für Senioren angeboten. Das Programm soll die älteren Menschen für ihre Defizite sensibilisieren, sie aber auch ermutigen, sich trotzdem in den Straßenverkehr zu wagen. In dieser Woche startete die Verkehrswacht Salzgitter das Programm in Kooperation mit der BKK Salzgitter, zwölf Personen ließen sich knapp einen halben Tag lang in Theorie und Praxis schulen.

„Unfälle, an denen ältere Menschen beteiligt sind, nehmen zu“, sagt Heiner Bartling, Präsident der Landesverkehrswacht Niedersachsen. „Senioren sind heutzutage immer mobiler – egal ob per Auto oder Fahrrad. Sie sind zunehmend selbstständig unterwegs. Doch viele Menschen fühlen sich mit steigendem Alter unsicher im Straßenverkehr – deshalb freue ich mich über das Engagement der BKK Salzgitter.“ Dadurch erhalte der Aspekt Gesundheit bei „Fit im Auto“ noch einen höheren Stellenwert.
„Der Präventive Gedanke überzeugt uns“, erklärt Matthias Frenzel, Vorstand der BKK Salzgitter. „Deshalb haben wir einer Zusammenarbeit mit den vielen Netzwerkpartnern unter Federführung der Landesverkehrswacht Niedersachsen und einer damit einhergehenden finanziellen Unterstützung des Projektes sofort zugestimmt.“
Menschen, die älter werden, machen charakteristische Erfahrungen. Mit vielen Lebenssituationen können sie besser umgehen als früher. Sie verfügen über mehr und spezielleres Wissen und über einen Erfahrungsschatz, den sie für sich nutzen können. Andererseits treten jedoch körperliche Defizite auf, die die Fahrsicherheit beeinträchtigen. Sie bemerken, dass die Kräfte etwas nachlassen, dass sich Hören und Sehen verschlechtern, und dass auch das Gedächtnis und die körperliche Beweglichkeit nicht mehr so gut sind wie früher.
„Außerdem fallen älteren Menschen häufig komplexe Situationen schwer, bei denen viel gleichzeitig passiert“, sagt Heiner Bartling. Dort seien viele Senioren verunsichert. Das führt dazu, dass sie ängstlich werden und immer seltener Auto fahren. „Regelmäßiges Üben erhält das Fahrvermögen deutlich länger. Deshalb sollte man sich nicht nur im Notfall hinter das Lenkrad setzen, sondern lieber regelmäßig.“
Dort setzt auch „Fit im Auto“ an, denn bei jedem Termin gehen die Trainer speziell auf die individuellen Probleme der Senioren ein. Der Erfahrungsaustausch dient dazu, Wissenswertes zu technischen Neuerungen und Änderungen in der Straßenverkehrsordnung zu vermitteln, sowie wertvolle Tipps für schwierige Verkehrssituationen zu geben.
Beim Fahrtraining auf dem Übungsplatz können die Teilnehmer dann mit dem eigenen Auto unter anderem das richtige Bremsen, das Einparken, Wenden und Rangieren trainieren, oder auch die Reaktionsfähigkeit bei einer Slalomfahrt testen. Während einer Fahrt im Realverkehr werden letztendlich mit einem Fahrschulwagen in Kleingruppen und in Begleitung eines Fahrlehrers genau die Aufgaben trainiert, bei denen ältere Fahrer hauptsächlich Schwierigkeiten haben – die beste und sicherste Möglichkeit zu erfahren, wo jeder einzelne „sicher“ ist und wo er noch üben sollte. Anmeldungen für weitere Kurse in dieser Region nehmen die Verkehrswachten entgegen.

www.fit-im-auto.de