Salzgitteraner erhält Hauptschulpreis für Notenschnitt 1,8
Preisträger Jean-Pierre Tkatz (links) im Gespräch mit Stiftungsvorsitzenden Wolfgang Pozzato.

Salzgitteraner erhält Hauptschulpreis für Notenschnitt 1,8

Salzgitter. Seit Jahren werden Schülerinnen oder Schüler mit herausragenden Noten und einem beispielgebenden sozialen Engagement in der „Dr.-Klaus-Schmidt-Hauptschule“ mit einem Preis aus der Stiftung des in Salzgitter-Bad geborenen Klaus Schmidt gewürdigt, um ihre berufliche Entwicklung zu fördern.

Stiftungsvorsitzender Wolfgang Pozzato kannte den Stifter persönlich, da beide in der Ostsiedlung von Salzgitter-Bad aufgewachsen sind. „Er hat es aus einfachen Verhältnissen kommend von der Volksschule über den Diplom-Grafiker bis hin zur Promotion und letztlich zum erfolgreiche Unternehmer geschafft“, fasste Pozzato zusammen. Leider sei Dr. Klaus Schmidt unerwartet am 31. Januar 2007 verstorben. Seine langjährige Lebensgefährtin Kleopatra Jork hat nach seinem Tod einen Teil des privaten Vermögens in die Gründung einer Stiftung investiert, mit der besonders begabte, motivierte und lernwillige Schülerinnen und Schüler der Schule ausgezeichnet werden, die aus eher sozial schwachen und finanziell schlecht dastehenden Familien stammen.
Der Stiftungsvorsitzende erläuterte: „In diesem Jahr wurde nach langen Jahren wieder ein Junge vom Kollegium vorgeschlagen und vom Stiftungsrat gewählt.“ Jean-Pierre Tkatz habe den 1.500-Euro-Preis mit seinem 1,8er-Zeugnis verdient, so Pozzato. Den Stiftungsrat habe vor allem überzeugt, dass Jean-Pierre trotz fünf Geschwister, davon zwei mit geistiger Beeinträchtigung, immer fleißig und motiviert gewesen sei, Leistungsbereitschaft und Durchhaltevermögen gezeigt und sich immer für die Schule und seine Mitschüler eingesetzt habe. „Ich habe in der Schülerfirma mit den anderen das Frühstück organisiert und auch beim Schulsanitätsdienst mitgemacht“, erläuterte der Preisträger gegenüber Hallo SZ. Beim kürzlich erfolgreich aufgeführten Theaterstück „Out of Order“ habe Jean-Pierre laut Wolfgang Pozzato sogar die Co-Regie übernommen und sich beim brisanten Thema „Nationalismus“ gegen seine AG-Leiterin Claudia Müller durchgesetzt.
„Mir hat Frau Hagemann sehr geholfen. In der Grundschule hatte ich fast nur Vieren im Zeugnis. Durch meine neue Klassenlehrerin hatte ich plötzlich Spaß an Physik, Biologie und Chemie“, begründete Jean-Pierre Tkatz letztlich seinen Erfolg. Auch im Freizeitbereich zeige seine Mitarbeit bei der Jugendfeuerwehr in Salzgitter-Bad sein herausragendes soziales Engagement, so Pozzato. Darum freut er sich darauf, gemeinsam mit Jean-Pierre einen Laptop mit Drucker einkaufen gehen zu können. „Mein Bruder Ole kommt mit, weil der sich bei IT-Fragen gut auskennt“, betonte der Vorzeigeschüler. Was an Geld übrigbleibt, wird in Bücher und Fahrtkosten investiert. Jean-Pierre weiß schon sehr genau, was er hinsichtlich seiner Berufsausbildung machen wird: „Im Fachbereich Soziales werde ich an der BBS Fredenberg mein Fachabitur ablegen und anschließend an der Ostfalia Sozialpädagogik studieren.“ „Das gefällt mir an dem Jungen. Er sagt nicht ich möchte sondern ganz klar, was er machen wird“, stellte Wolfgang Pozzato abschließend fest. pa