Salzgitter zur Landtagswahl eine geteilte Stadt

Salzgitter zur Landtagswahl eine geteilte Stadt

Niedersachsen wählt am Sonntag, 20. Januar, einen neuen Landtag. In Salzgitter sind genau 75.545 Einwohner dazu aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Die Stadt lädt ab 17.30 Uhr ins Rathaus zum Wahlabend ein.

Die Generalprobe gelingt: Carsten Klotz aus dem OB-Büro nimmt am Telefon die Ergebnisse entgegen und tippt sie in den Computer. Pressesprecher Norbert Uhde und Martin Rycklak, Leiter des Wahlbüros der Stadt, sehen zu.

So spannend war es lange nicht. Vom Kopf-an-Kopf-Rennen sprechen die Wahlbeobachter. Bleibt Schwarz-Gelb  an der Regierung oder reicht es für Rot-Grün? Schaffen es die Piraten oder Die Linke in den Landtag?
Von 8 bis 18 Uhr öffnen die Wahllokale, 116 davon befinden sich in der Stadt Salzgitter. Die Leitungen sind geschaltet, an zehn Plätzen nehmen die Mitarbeiter im Rathaus am Abend die Ergebnisse für die Wahlkreise 10 und 11 entgegen. Insgesamt 928 Wahlhelfer hat die Stadt rekrutiert, die in den Wahllokalen die Stimmen auszählen,  weitere 64 kümmern sich um die Zettel der Briefwähler. Ab 17.30 moderiert SZW-Redaktionsleiter Jürgen Grütter die Präsentation auf der Empore im Rathaus, wo sich auch die lokale Politprominenz trifft.

Bei der Landtagswahl ist Salzgitter  eine geteilte Stadt. Der größte Teil der Bewohner gibt seine Stimmen im Wahlkreis 11 „Salzgitter“ ab, die Ortschaften Süd und Süd-Ost gehören zum Wahlkreis 10  „Wolfenbüttel Süd/Salzgitter“. Alle Ergebnisse laufen im Rathaus zusammen. Dort können sich die Bürger am Abend auch über den Ausgang der spannenden Wahl in Niedersachsen, aber auch für die Direktkandidaten in der Stadt informieren.

Am heutigen Wahlabend muss alles glatt gehen. Deshalb haben Martin Rycklak und seine Kollegen aus dem Wahlbüro in dieser Woche gleich zwei Probeläufe gestartet, ob die Übertragung der Ergebnisse klappt. In der Stadtkasse befindet sich die Zentrale, in der alle Daten aus den 116 Wahllokalen in der Stadt sowie die Daten aus der Samtgemeinde Lengede eingehen. Diese gehört ebenfalls zum Wahlkreis 11. Zugleich geben die Mitarbeiter die Zahlen aus dem Süden Salzgitters weiter an den Landkreis Wolfenbüttel, der im Wahlkreis 10 die Regie führt.

Die vorläufigen Ergebnisse laufen direkt auf den Leinwänden auf der Empore im Rathaus auf. Dort lädt die Stadt zur Wahlpräsentation ein, bei der auch die Direktkandidaten aus Salzgitter zu Wort kommen. „Ich rechne damit, dass sie im Laufe des Abends alle hier sind“, sagt Norbert Uhde, Pressesprecher der Stadt. Er erwartet „gegen 20 bis 20.30 Uhr“ belastbare  Zahlen aus den beiden Wahlkreisen. Die Moderation übernimmt Jürgen Grütter, Redaktionsleiter der Salzgitter Woche. Für Speisen und Getränke ist gesorgt. Die Stadt ist vorbereitet auf einen langen Wahlabend. An dem wird sich zeigen, ob die SPD-Politiker Stefan Klein und Marcus Bosse ihre Erfolge von 2008 in den Wahlkreisen wiederholen können oder ob es Clemens Löcke oder Bettina Werner schaffen, ein Direktmandat für die CDU zu gewinnen. Alle fünf Jahre wählen die Niedersachsen ihren Landtag nach den gleichen Grundsätzen, wie sie für die Bundestagswahl gelten.

Jeder hat eine Erst- und eine Zweitstimme, für die Parteien gilt die Fünfprozenthürde. Der Landtag besteht (ohne eventuelle Überhang- und Ausgleichsmandate) aus 135 Abgeordneten. 87 sind die Sieger in den Wahlkreisen, die übrigen Sitze werden den Parteien entsprechend ihrem Zweitstimmenanteil zugeteilt.

Eine Partei, die in den Wahlkreisen mehr Sitze erringt als ihr insgesamt zustünden, behält diese sogenannten Überhangmandate. In diesem Fall wird die Gesamtzahl der Sitze im Landtag neu berechnet. So wird abweichend zur Bundestagswahl der Vorsprung einer Partei durch den Überhang neutralisiert.