Mehr Geld für Salzgittes Kindergärten
Alltag in der Katholischen Kindertagesstätte St. Bernward in Thiede: Erzieher Tobias Palluch baut mit den Kindern einen Turm.Foto: rk

Mehr Geld für Salzgittes Kindergärten

Salzgitter. Gute Nachricht für die Kindergärten in der Stadt. Das Land überweist 6,27 Millionen Euro Fördermittel „für die Qualitätssteigerung“ in den Einrichtungen. Damit hat Oberbürgermeister Frank Klingebiel nach eigenen Worten eine „Lösung im Finanzierungsstreit“ gefunden.

Denn laut Pressemitteilung aus dem Rathaus waren sich der Oberbürgermeister und die Fraktionen in der Sache einig, die Rahmenbedingungen der Erzieher in den Kindertagesstätten dringend zu verbessern. Strittig war demnach lediglich die Frage, wie die Maßnahmen bezahlt werden sollen, weil Frank Klingebiel eine Finanzierung über Ausgabenreduzierungen im Fachdienst Kinder, Jugend und Familie kategorisch ablehnte. Er befürchtete dramatische Verschlechterungen in der Kinder- und Jugendpflege. Stattdessen setzte der OB auf eine zusätzliche Landesunterstützung aus den Fördermitteln des „Gute-Kita-Gesetzes“ des Bundes.
In Verhandlungen, die Präsident Ulrich Mädge (Oberbürgermeister Lüneburg) und Vizepräsident Frank Klingebiel für den Niedersächsischen Städtetag mit dem Land geführt haben, wurde im Ergebnis vereinbart, dass Niedersachsen von den zur Verfügung stehenden Bundesmitteln einen Betrag von fast 360 Millionen von 2020 bis Ende Juli 2023 an die Städte und Landkreise zur Qualitätssteigerung in den Kindertagesstätten weiterleitet.
Laut Frank Klingebiel erhält Salzgitter somit eine Fördersumme von insgesamt 6,27 Millionen Euro für die gut dreieinhalb Jahre. Damit stehen der Stadt fast 1,75 Millionen pro Jahr zur Verfügung, um die Arbeitsbedingungen zu verbessern und die Qualität in den Kindertagesstätten zu fördern. „Ein großartiger Verhandlungserfolg, aber auch dringend notwendig.“
Die Überlegungen über den genauen Einsatz der finanziellen Mittel werden im Arbeitskreis Qualität in Kitas, bestehend aus Trägervertretungen und Kita-Leitungen unter Moderation der Stadtverwaltung, entwickelt. Ein abgestimmtes Konzept ist bis April 2020 bei der Bewilligungsbehörde einzureichen.

Folgende Bereiche werden gefördert

In Salzgitter soll das Geld laut Stadtverwaltung nach Rücksprache mit den Kindergarten-Trägern in folgende Bereiche fließen:
• Zusatzkräfte Betreuung:. Bisherige „Quick-Kräfte“ können mit Einstellung ab dem 1. Januar 2020 förderfähig wieder beschäftigt werden. Aktuell sind es 52 in den Kitas. Die Zahl der Zusatzkräfte in den Gruppen ab drei Jahr werde in den kommenden drei Jahren noch einmal gesteigert werden können.
• Zusatzkräfte Leitung: Der Einsatz zusätzlicher Personalressourcen zur Unterstützung der Kita-Leitung soll gefördert werden.
• Zusatzkräfte Ausbildung: Gefördert werden Personalausgaben für die Beschäftigung von Personen, die tätigkeitsbegleitend einen ersten berufsqualifizierten Abschluss zum Sozialpädagogischen Assistenten erwerben.

Die Grünen stellten den Antrag
Auch in der Politik ist die Freude über die finanzielle Hilfe für die Kindergärten groß, aber das ist laut Fraktion Bündnis 90/Die Grünen nicht allein ein Verdienst des Oberbürgermeisters. Sie war es, die im Februar 2018 beantragt hatte, die Verfügungszeiten in den Kindertagsstätten zu erhöhen und mit dem Land über zusätzliche Finanzmittel zu verhandeln, betont deren Fraktionssprecher Marcel Bürger. „Der Jugendhilfeausschuss hat das dann auch einstimmig beschlossen.“ Dass es dafür Bundesmittel gibt und das sich die Mehreinahmen nur über die Erhöhung der Standards erzielen lassen, „haben wir dem OB schon immer gesagt“.