Jägerschaft Salzgitter appelliert: Nicht anfassen
Mitglieder des Reitvereins Salgzitter durchsuchten ein Feld nach Rehkitzen. Foto: rk

Jägerschaft Salzgitter appelliert: Nicht anfassen

Salzgitter. Die Natur gleicht momentan einer großen Kinderstube. Viele Wildtiere bringen jetzt in der sogenannten Brut- und Setzzeit ihren Nachwuchs zur Welt. Manchmal treibt die Tierliebe der Menschen dann auch seltsame Blüten.

Aus gegebenem Anlass weist die Jägerschaft Salzgitter darauf hin, kein Wildtierkind zu berühren oder gar mitzunehmen, da die Jungtiere zum eigenen Schutz von ihren Müttern nur zum Säugen aufgesucht werden. Die wenigsten sind verlassen. Ein Rehkitz wurde bei der Polizei Salzgitter abgegeben. Dietmar Brandt von der Jägerschaft Salzgitter hat das Kleine auf der Wache abgeholt und zu einer Pflegestation gebracht. „Diese falsch verstandene Tierliebe macht Wildtiere, selbst bei Berührung, tatsächlich zu Waisen und führt schlimmstenfalls zum Tod. Haftet Menschengeruch am Nachwuchs, verstößt die Ricke ihr Junges“, so Marion Parusel, als Obfrau für die Öffentlichkeitsarbeit der Jägerschaft Salzgitter zuständig. 
Das gerade mal einen Kilogramm leichte Kitz konnte in gute Jägerhände gegeben werden. Dabei wird versucht, das drei bis fünf Tage alte Jungtier liebevoll aufzuziehen. Die Überlebensrate liegt auch bei Handaufzucht nur bei 30 bis 50 Prozent. Die Jägerschafft appelliert an die Einwohner, keine Wildtierkinder, ob Rehkitz oder Hase anzufassen oder mitzunehmen. Marion Parusel: „Bei verletzten Tieren sollte die Polizei, der ortsansässige Jäger oder Förster informiert werden.“

Reiter durchsuchen Feld
Ein tödlicher Mähunfall mit einem Jungtier vor einem Jahr hat eine Gruppe aus dem Reitverein Salzgitter veranlasst, in diesem Sommer vorzubeugen und ein Feld bei Salder nach Rehkitzen zu durchsuchen – bevor der Bauer mit der Maschine die Ähren kürzt. 19 Leute waren unterwegs, dazu ein paar Hunde. Jungtiere waren zwar nicht zu sehen, „aber die Rehe sind nun gewarnt, dass hier etwas stattfindet“, sagt Reitwartin Birgit Lehne. Zudem wurden Absperrbänder gespannt. Diese sollten die Tiere daran hindern, auf der Fläche noch Schutz zu suchen.Foto: rk