Immer mehr Einbrüche: Polizei Salzgitter gründet Ermittlungsgruppe
Das dauert nur Sekunden: Berater Bernd Neidhart und Ermittlungsgruppenleiterin Regina Nikolei demonstrieren mit einem Schraubendreher das Aufhebeln eines Fensters. Foto: AG

Immer mehr Einbrüche: Polizei Salzgitter gründet Ermittlungsgruppe

SZ-Lebenstedt. Die große Zunahme an Einbrüchen macht nicht nur vielen Bürgern Sorge, sondern auch der Polizei in Salzgitter. Hinzu kommt, dass die Aufklärungsquote immer weiter sinkt. Die Polizeiinspektion Salzgitter-Peine-Wolfenbüttel reagiert nun darauf und stellte eine vierköpfige Ermittlungsgruppe zusammen.

Waren es 2014 noch 153 Delikte, stieg die Zahl im letzten Jahr auf 218 an. „Der Trend nach oben setzt sich ersten Einschätzungen nach auch 2016 fort“, teilte Polizeichef Wilfried Berg mit. Die Aufklärungsquote dagegen sank. „2015 fiel der Wert von 11,11 auf 6,42 Prozent.“
Ziel des neuen Ermittlungsteams sei es nun, die Fallzahlen zu reduzieren und Zusammenhänge zwischen einzelnen Einbrüchen schneller zu erkennen, so Wilfried Berg. Die Leiterin der Ermittlungsgruppe, Regina Nikolei, setzt dafür künftig auf die Ausweitung der Ermittlungs-Präsenzzeiten und auf eine bessere Vernetzung mit anderen Dienststellen. „Wenn das Entdeckungsrisiko erhöht wird, spricht sich das auch unter den Tätern rum.“
Zur Kriminalitätsbekämpfung gehöre aber auch die Prävention, sagt der Polizeichef. Die Zunahme der erfolglosen Einbruchsversuche zeige, dass Schutzmaßnahmen helfen. „Rund 40 Prozent der bei uns gemeldeten Taten sind nicht vollendet worden“, berichtet Wilfried Berg.
Berater und Fachmann für Einbruchs-Prävention ist Bernd Neidhart. Er weiß: „Es reicht oft schon ein kräftiger Schraubendreher aus, um binnen Sekunden ein handelsübliches Fenster zu öffnen. Im Schnitt dauert dann der komplette Einbruch etwa fünf bis sieben Minuten.“ Oftmals, so vermuten die Experten, wären überregionale Banden am Werk, die es vor allem auf Bargeld und Schmuck abgesehen haben.
„Das muss auch nicht immer der schwarz gekleidete Mann sein, das sind auch mal Frauen und Jugendliche“, denn ein einheitliches Bild, so Regina Nikolai, gebe es nicht. Dabei reichen oft schon einfache Maßnahmen zur Sicherung aus. „Der beste Grundschutz ist Schloss und Riegel.“ Die bevorstehende Urlaubszeit lassen nun wieder viele Häuser und Wohnungen verwaisen und bieten damit mögliche Ziele für Einbrecher.
Wilfried Berg hofft auf aufmerksame Nachbarn, die Beobachtungen bei der Polizei melden. „Wir sind auf Bevölkerungshinweise angewiesen. Eine Aufmerksame Nachbarschaft ist ein wirksamer Einbruchsschutz und eine große Hilfestellung bei den Ermittlungen.“