Förderer gesucht: Kino in Salzgitter-Bad kämpft ums Überleben

Förderer gesucht: Kino in Salzgitter-Bad kämpft ums Überleben

Die Unterstützung für das Bürgerkino „Cinema“ in Salzgitter-Bad läuft an. Etwa 1.500 Kinobesucher müssten sich noch bis zum Jahresende eine Karte für das kleine Kino im Anger-Center kaufen, um die Fördergelder für die Umstellung auf die inzwischen übliche digitale Projektion sichern zu helfen.

Hofft auf Fördergelder: Das „Cinema“ in Salzgitter-Bad.

Die drei ehrenamtlichen Geschäftsführer Ursula Liebscher, Fritz Lipkow und Bernd Neidhart registrieren mit einem guten Gefühl, dass das Interesse am Cinema steigt, seit die Probleme bekannt sind. „Da kommt ein ganzer Chor, eine Ärztin bucht eine komplette Vorstellung und gibt die Tickets an ihre Patienten weiter. Schulklassen verabreden sich zu einem Kinonachmittag“, berichtet Neidhart über die fantasievolle Solidarität der Bürger mit ihrem Kino.

Das „Cinema“ wurde mit viel Engagement von Bürgern vor dem Schließen gerettet. Nach der langen Renovierungsphase lief im April 1998 der erste Film über die Leinwand. Trotz Mieterhöhungen und dem ständigen Warten auf die Film-Kopien aktueller Filme besteht das familiäre Cinema noch immer. Ein Förderverein unterstützt die ehrenamtliche Arbeit. Doch nun ist im Rahmen der Digitalisierung eine harte Zeit angebrochen. „Wir müssen immer länger auf aktuelle Neuproduktionen warten, weil die Zahl der klassischen Filmkopien drastisch reduziert wurde“, berichtet Neidhart über das existenzbedrohende Problem.

Das „Cinema“ benötigt einen Digitalprojektor und eine Spezialleinwand, um aktuell zu bleiben und um keine Stammbesucher an die großen Kino-Center im Umland zu verlieren. Die dazu nötigen 50.000 bis 60.000 Euro für eine komplette Installation kann die kleine GmbH nicht aus den Ärmeln schütteln. Bei entsprechenden Zuschauerzahlen (8.000 für 2012) sind Fördergelder durch die Filmförderanstalt (FFA) in Berlin und die Nordmedia Niedersachsen in Aussicht gestellt. Ohne digitale Projektion droht das Aus, da es in Zukunft nur noch die „alten Schinken als klassische Filmrolle geben wird. Aktuelle Filme oder gar 3D-Kino wären nicht möglich.

Inzwischen sind die Sölterschen wach geworden. Sie können sich Salzgitter-Bad ohne Kino nicht vorstellen. „Dann fehlt ein Stück gewachsener Kultur“, betont Carola Griesbach, Vorsitzende des Fördervereins. „Wir sehen etwa 25 Filme pro Jahr“, betonen die Stammgäste  Brigitte Kiesewetter und Jutta Dörting. Sie loben das kleine aber feine „Cinema“ mit der persönlichen Note, „hier treffen wir viele Bekannte.“

Helfen können die Bürger mit dem Besuch im Kino oder dem Beitritt in den Förderverein (Jahresbeitrag 30 Euro). Informationen über das „Cinema“ und das aktuelle Programm finden sich auf der Internetseite www.cinema-salzgitter.de  oder in den Flyern, die in vielen Geschäften zu finden sind.