Ein Faltblatt für den P-Fall in Salzgitter
Alles Wichtige zu der medizinischen Versorgung in Salzgitter: Dr. Stefan Müller-Dechent, Dr. Dirk Härdrich und Markus Spiller stellen das neue Faltblatt vor. Foto: rwe

Ein Faltblatt für den P-Fall in Salzgitter

Salzgitter. Was tun, wenn einen bei Schmerzen oder Übelkeit die Panik packt? Die Stadt Salzgitter, das Gesundheitsamt und die Berufsfeuerwehr wollen für diesen Fall vorsorgen und haben ein Faltblatt mit wichtigen Informationen zu medizinischen Hilfsangeboten und Telefonnummern aufgelegt.

„P-Fall“ nennt Dr. Stefan Müller-Dechent als Leiter des Gesundheitsamtes die Situation, in der viele Menschen nicht mehr weiter wissen. Viele wählen im Panik-Fall die 112 und fragen nach dem Notarzt. Doch bei Schnupfen, Bauchweh der Kinder oder herkömmlichen Beschwerden sind die Rettungskräfte nicht die richtige Adresse, Bagatellen kommen dem Notdienst oft in die Quere.
„Jeder falsche Anruf, den wir verhindern, ist ein Gewinn“, sagt Markus Spiller, Pressesprecher der Berufsfeuerwehr. Denn in dem Fall bleibt die Leitung frei für die wahren Noteinsätze im Stadtgebiet. Der neue Flyer sollte daher einen festen Platz bekommen. Er lässt sich perfekt falten für die Brieftasche, mit einem Magneten an den Kühlschrank oder mit der Reißzwecke an die Pinnwand hängen. 1.200 Stück hat das Gesundheitsamt in der ersten Auflage drucken lassen, die in den BürgerCentern der Stadt in Lebenstedt oder in Salzgitter-Bad erhältlich sind.
Beim Zusammentragen der Informationen sei die Vielfalt der Hilfsangebote deutlich geworden, so Dr. Stefan Müller-Dechent. „Es gibt eine gute Versorgung in Salzgitter.“ Niemand müsse am Wochenende mit Schmerzen verschämt auf den Montag warten, verweist der Chef des Gesundheitsamtes auf die vielen älteren Bewohner, die nur ihren Hausarzt und den Notruf kennen. Gerade für sie bietet sich der Flyer an, der mit großen Zahlen auf die Verbindung zum ärztlichen Bereitschaftsdienstes verweist. Die 116-117 ist bundesweit die Nummer, die bei Beschwerden am Feierabend oder Feiertag helfen soll. „Krankheiten kennen keine Sprechzeiten“, lautet das Motto.
„Die allgemeine Hilflosigkeit nimmt zu“, ergänzt Markus Spiller. Um dem entgegen zu wirken, finden sich die wichtigsten Informationen „kurz und knackig“ auf dem Stück Papier, was auch im Sinne des Sozialdezernenten Dr. Dirk Härdrich ist. Auch an die jüngeren Nutzer sei gedacht, sagt er. Den Flyer gibt es zum Download auf der Homepage der Stadt Salzgitter.

Keine Notfallnummer bei den Zahnärzten

Für Salzgitter gibt es einen kinderärztlichen Bereitschaftsdienst (Telefon 05341/2414343), der am Wochenende oder an Feiertagen von 10 bis 17 Uhr im Helios Klinikum zu finden ist, oder einen augenärztlichen Bereitschaftsdienst (Tel. 0531/7009933), der sich am Wochenende oder an Feiertagen von 10 bis 16 Uhr im Klinikum Braunschweig befindet. Nur bei den Zahnärzten biss Stefan Müller-Dechent beim Erstellen des Faltblattes auf Granit. Als „bedauerlich“ bezeichnet der Leiter des Gesundheitsamtes das fehlende Angebot der Zahnmediziner in der Stadt für die Bürger. Nach seinen Worten gibt es bei Zahnschmerzen keine zentrale Telefonnummer für den Notfall, die am Wochenende oder an Feiertagen weiterhilft. „In vielen anderen Städten geht das“, wundert sich Dr. Stefan Müller-Dechent. Ihm selber wurde auch schon geholfen, aber von einem Arzt aus Braunschweig, der nach Salzgitter kam. Die Zahnärztliche Praxisgemeinschaft in der Borsigstrasse 10 ist nach eigenen Angaben 365 Tage im Jahr im Dienst, wird aber aus Wettbewerbsgründen in dem neuen Gesundheitsflyer nicht genannt. Sie ist unter Telefon (0531) 691696 erreichbar oder online unter der Seite www.zahnarztpraxisteam.de.

 

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