Die Stadt Salzgitter muss ran an die Stabbogenbrücke
Stellen den Sanierungsplan vor: Torsten Fleige-Lütgering Fachdienstleiter Tiefbau und Verkehr, Annette Gödecke, Leiterin Fachgebiet Bauausführung, Stadtbaurat Michael Tacke und Kerstin Thiel, Bauingenieurin im Fachdienst Tiefbau. Foto: rk

Die Stadt Salzgitter muss ran an die Stabbogenbrücke

Salzgitter. Die Stabbogenbrücke muss saniert werden. Diese Arbeiten an dem 1972 errichteten Bauwerk sind so umfangreich und aufwändig, dass eine Vollsperrung für rund ein Jahr nötig ist. Für beide Fahrtrichtungen werden Umleitungsstrecken eingerichtet. Die Schiffe auf dem Kanal unter der Brücke werden einspurig geführt. Die Stadt hat sich mit allen betroffenen Unternehmen und diversen Ämtern abgestimmt. In den Ortsratssitzungen gab es entsprechende Informationen für die Bürger.

„Die Brücke ist strategisch wichtig auf der K39 und wird vielfach und vor allem von Lastkraftwagen befahren“, betont Stadtrat Michael Tacke. Doch eine Vollsperrung lasse sich nicht vermeiden; es werden aber zwei Umleitungsstrecken eingerichtet, die eine gute Alternative seien.
Die Brücke wurde mit einer Lastklasse von 60 Tonnen gebaut. Bei den Brückenprüfungen der vergangenen Jahre fanden Schweißnahtprüfungen statt, die zum Ergebnis hatten, dass teilweise Schweißnähte an den Hängern erneuert werden müssen. Auf Grundlage der wachsenden Belastung der Brücke durch Schwerlastverkehre und der vorliegenden Ergebnisse der Brückenprüfung wurde ein Ingenieurbüro beauftragt, die Brücke nachzurechnen.
„Die 103 Meter lange Brücke hat  Ermüdungserscheinungen“, sagt Torsten Fleige-Lütgering. Über den Sinn sei diskutiert worden. „Ein Neubau kostet rund zehn bis zwölf Millionen Euro, die Sanierung jetzt rund 2,4 Millionen Euro“, führt Michael Tacke aus. Hinzu komme, dass für einen Brückenneubau eine lange planerische Vorarbeit nötig sei. Deswegen sei es wirtschaftlicher, die Brücke zu sanieren. 
Dazu gehört beispielsweise, dass etwa 2.400 Schrauben ausgetauscht werden, die Querträger müssen durch verschiedene Bleche versteift werden, unterhalb der Fahrbahnplatte sind die Trapezhohlsteifen an beiden Widerlagern zu verstärken sowie die Schweißnähte der Hänger unterhalb der Brücke zu erneuern. Diese Arbeiten sind aufwändig und kompliziert, weswegen sie beispielsweise nicht bei Verkehr oder starken Winden ausgeführt werden dürfen. Im Anschluss werde noch die Fahrbahn erneuert.
Die Verantwortlichen gehen davon aus, dass danach die Tragfähigkeit für länger gesichert ist, über ein Neubau müsse dennoch nachgedacht werden. Die Brücke wird künftig in kürzeren Abständen durch Sachverständige geprüf, heißt es.
Um die eingeschränkte Nutzbarkeit der Brücke bis September aufrechterhalten zu können, wurden als Sofortmaßnahmen die Geschwindigkeit auf Tempo 70 und der Abstand der Lkws auf 100 Meter begrenzt. Dazu gilt von nun an ein LKW-Überholverbot.