Serie Ehrenamt: Die guten Seelen vom DGH
Arbeiten gern und viel zusammen von links: Die Landfrauen Hildegard Brunotte und Karin Böker kümmern sich um das Dorfgemeinschaftshaus Münstedt. Foto: tw

Serie Ehrenamt: Die guten Seelen vom DGH

LAHSTEDT-MÜNSTEDT (tw). „Langeweile kommt bei uns nie auf“, sind sich Karin Böker und Hildegard Brunotte aus Münstedt einig. Die beiden sind Ortsvertrauensfrauen der Münstedter Landfrauen und engagieren sich darüber hinaus auch noch bei anderen Institutionen im Ort ehrenamtlich.

Arbeiten gern und viel zusammen von links: Die Landfrauen Hildegard Brunotte und Karin Böker kümmern sich um das Dorfgemeinschaftshaus Münstedt. Foto: tw

„Vor sieben Jahren haben wir die Vermietung des Dorfgemeinschaftshauses (kurz DGH)  übernommen. Das sollte ein eingetragener Verein machen. Die Landfrauen haben sich dazu bereit erklärt“, berichtet Böker. Seitdem kümmern sich die beiden Damen um die Feinheiten wie das Sortieren von Besteck und das Waschen von Handtüchern. So ganz nebenbei organisieren sie Besichtigungen, Schlüsselübergaben, Reinigung und Endabnahmen des Gebäudes, in dem sich im oberen Stockwerk zudem die Bücherei und die Heimatstube befinden. Beides liegt den Münstedterinnen ebenfalls am Herzen. Sie engagieren sich im Heimat- und Kulturverein und die 71-jährige Hildegard Brunotte betreut nebenamtlich die Bücherei.

Zudem wird von den Landfrauen einmal im Jahr – am Wochenende vor dem ersten Advent – ein Basar organisiert, dessen Erlös für einen guten Zweck gespendet wird. Dadurch kam vor 18 Jahren eine Verbindung nach Weißrussland zustande. „Wir haben damals 500 Mark an die Landfrauen vor Ort gespendet. Von diesem Geld wurde ein Kindergarten renoviert.“

Zu diesem Zeitpunkt begannen die Landfrauen sich auch noch auf anderem Wege für Weißrussland zu engagieren. „Wir haben Hilfsgüter gesammelt und bei uns im Garten sortiert“, erzählt die 67-jähige Karin Böker. Die Güter wurden anschließend nach Weißrussland gebracht und direkt vor Ort verteilt. „So kommen die Dinge dort an, wo sie am dringendsten benötigt werden“, erklären die beiden Landfrauen.

Seit 1996 finden zudem wechselseitige Besuche statt. „40 Menschen aus Weißrussland werden von uns alle zwei Jahre für eine Woche privat untergebracht. Wir sorgen dann für gemeinsame Mahlzeiten und Ausflüge“, erinnert sich Brunotte. „Wir selbst waren auch schon achtmal in Weißrussland und konnten viele Kontakte knüpfen. Die Freundschaften dauern bis heute an.“ Einige Jahre haben die beiden Damen zudem Kinder aus Mogilew aufgenommen. „Aber jetzt habe ich vier Enkelkinder im Haus. Das reicht!“, ist sich Böker sicher.

Das hält sie und auch Hildegard Brunotte, die Großmutter von drei Enkelkindern ist, aber nicht davon ab, sich weiterhin ehrenamtlich zu engagieren. Die nächsten Aktionen der Landfrauen, wie zum Beispiel Treffen, Radtouren und Wanderungen, sind bereits in Planung.