Peiner Grundwasser mit Nitrat belastet
Harald Gülzow im Gespräch mit einem Brunnenbesitzer.

Peiner Grundwasser mit Nitrat belastet

Landkreis Peine. Insgesamt 180 Wasserproben aus privat genutzten Brunnen im Peiner Land hat der Verein VSR-Gewässerschutz kürzlich untersucht. Nun liegen die Ergebnisse vor: In jeder dritten untersuchten Probe lag die Nitratkonzentration oberhalb des Grenzwertes der deutschen Trinkwasserverordnung von 50 Milligramm pro Liter.

„Das Wasser ist wegen der Überschreitung der Grenzwerte nicht mehr zum Trinken geeignet“, sagt Projektleiter Harald Gülzow, der zusammen mit Lina Remme, Mitarbeiterin im Bundesfreiwilligendienst, die Proben entgegen genommen hat. „Ein Grund für die hohen Belastungen mit Nitrat ist die intensive Landwirtschaft“, erneuert Gülzow seine Kritik aus dem vergangenen Jahr. Nitrat ist eine Verbindung aus den Elementen Stickstoff und Sauerstoff und kommt natürlicherweise im Boden vor. Es gilt allgemein als nicht gefährlich, Bakterien können Nitrat allerdings in Nitrit umwandeln, das wiederum als krebserregend gilt.
Mit 285 Milligramm Nitrat pro Liter wurde der höchste Wert in einer Probe eines privat genutzten Brunnens in Stederdorf gemessen. Weitere mit Nitraten stark verschmutzten Brunnen stellten die Umweltschützer in Klein Oedesse mit 115 Milligramm pro Liter (mg/l), in Eixe mit 114 mg/l und in Vöhrum mit 93 mg/l fest.
Peines Kreislandwirt Wilfried Henties, sagt zu den neuerlichen Ergebnissen und Vorwürfen des Vereins: „Ich finde es nicht richtig, dass die Landwirtschaft hier pauschal an den Pranger gestellt wird. Die aktuelle Kooperation zahlreicher Landwirte mit dem Wasserverband Peine zeigt beispielsweise, dass auch wir natürlich Landwirtschaft und Trinkwassergewinnung noch besser in Einklang bringen wollen.“
Er setze dabei jedoch nicht auf einseitige Schuldzuweisungen, sondern eine seriöse Zusammenarbeit und gemeinsame Ursachenforschung. „Man sollte hier kein Geschäft mit der Angst machen“, so Henties abschließend.