Noro-Virus: Fallzahlen im Kreis Peine sind enorm gestiegen
Noro-Viren verursachen Durchfall und Erbrechen.Foto:imago

Noro-Virus: Fallzahlen im Kreis Peine sind enorm gestiegen

Von Klaus-Jürgen Grütter
Kreis Peine. Das Noro-Virus geht um: Allein im Kreis Peine wurden in den ersten beiden Monaten des Jahres 308 Fälle beim Gesundheitsamt gemeldet. Im gesamten vergangenen Jahr waren es 221 Fälle.

Die Dunkelziffer ist bei dieser hoch ansteckenden Krankheit jedoch nach Ansicht der Leiterin des Gesundheitsamtes Dr. Doris Arnold groß. „Da die Erkrankung bzw. die Symptome meistens sehr kurz (etwa 2 Tage) anhalten, gehen die wenigsten Personen zum Arzt und lassen eine Stuhlprobe entnehmen. So bleibt eine Vielzahl von Einzelerkrankungen unerkannt“, sagt Dr. Arnold.

Der Virus lauert überall. Auf Türklinken, Toiletten- und Waschbecken und zum Teil auch auf Obst und anderen Nahrungsmitteln. „Nur eine kleine Menge an Viren reicht zur Ansteckung aus. Das Virus wird über den Stuhl oder über Erbrochenes ausgeschieden. Die Übertragung erfolgt vor allem als Schmierinfektion  beispielsweise über Handkontakt mit Flächen, die durch virushaltigen Stuhl oder Erbrochenem verschmutzt sind“, erklärt Dr. Doris Arnold. Über den Mund  kommen die Viren dann in den Körper. „Die Übertragung kann aber auch über Lebensmittel erfolgen, die während der Produktion oder Verarbeitung kontaminiert (verschmutzt) wurden“, ergänzt die Leisterin des Gesundheitsamtes.
Als Hauptsaison für das Noro-Virus gilt das erste Quartal eines Jahres. In diesem Frühjahr ist die Ansteckungsrate jedoch besonders hoch. Wer erkrankt ist, sollte in jedem Fall den Flüssigkeitsverlust ausgleichen und genügend trinken.

Die Leiterin des Gesundheitsamtes beim Landkreis Peine Dr. Doris Arnold empfiehlt als Schutzmaßnahmen gegen eine Ansteckung: „Der direkte Kontakt zu Erkrankten sollte vermieden werden, da sie während der Krankheit viele Erreger ausscheiden. Nach Möglichkeit sollte nur eine Person die Pflege und Betreuung übernehmen. Während der Erkrankung sollte man nicht für andere Essen zubereiten. Sorgfältige Hände- und Sanitärhygiene sind die wichtigsten Maßnahmen, um eine Weiterverbreitung zu vermindern. Sanitärhygiene meint die regelmäßige gründliche Reinigung der sichtbar oder möglicherweise mit Stuhl oder Erbrochenem verunreinigten Gegenstände/Flächen einschließlich Türgriffe und Waschbecken. Beim Reinigen der Flächen sollten Gummihandschuhe getragen und Einwegtücher verwendet werden, die nach Gebrauch entsorgt werden. Ein genereller Einsatz von Desinfektionsmitteln ist im privaten Haushalt in der Regel nicht erforderlich.“
Zum Thema Händewaschen empfiehlt Dr. Arnold: „Die Hände zum Waschen ganz nass machen und die Seife gründlich auch zwischen den Fingern verreiben. Nach 20 bis 30 Sekunden die Hände mit Wasser abspülen. Zum Abtrocknen sollte jede Person ein eigenes Handtuch bzw. Einwegtücher verwenden. Verschmutzte Wäsche ist bei mindestens 60°C (bevorzugt bei 90°C) mit einem Vollwaschmittel zu waschen. Besteck und Geschirr können wie üblich gereinigt werden.“

❱❱ Mail: gesundheit@landkreis-peine.de