Diskussion um Erweiterung des Peiner Kreishauses
Platzmangel auf dem Burgberg: Wo neue Räume entstehen sollen, bleibt in der Politik Diskussionsthema.

Diskussion um Erweiterung des Peiner Kreishauses

Peine. Die Kreisverwaltung braucht mehr Platz – darüber sind sich Politik und Verwaltung einig. Nur über das Wie gibt es Diskussionen. Die Pläne für den Kreishaus-Anbau und die Gestaltung des historischen Areals rundherum stößt in der Politik auf ein geteiltes Echo.

„Es wird höchste Zeit, dass sich etwas tut“, sagte Frank Hoffmann, Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion, nachdem Landrat Franz Einhaus die Pläne für die Gestaltung für das Umfeld des Kreishauses am Freitag vorgestellt hatte.
Gleichzeitig sei nun aber auch die Stadt gefordert, konstruktiv an einer Lösung mitzuarbeiten und gegebenenfalls eigene Vorschläge zu machen, wie eine Lösung aussehen könnte. Hoffmann betonte, der Kreis habe eine Verpflichtung gegenüber den Mitarbeitern, zudem kosteten die Bürocontainer 200.000 Euro Miete pro Jahr. Fest stehe auch, dass mit dem Abriss des Daches über dem Parkplatz der Historie Rechnung getragen werde.
Hans-Werner Fechner, Chef der CDU-Kreistagsfraktion, sieht den neuen Entwurf inzwischen kritisch: „Um eine historischen Einordnung zu schaffen, muss auch die Architektur überarbeitet werden, das ist aber nicht geschehen“, sagte er. Eine mögliche Lösung für das drängende Raumproblem könnte auch die künftige Schulentwicklungsplanung bieten, so Fechner. Er geht davon aus, dass Peine künftig eine Oberschule bekommt, die vermutlich in der Gunzelin-Schule untergebracht wird.
Dieser Vorschlag sorgte in der Kreisverwaltung jedoch für Verwunderung: Henrik Kühn, Pressesprecher des Landkreises, gab zu bedenken: „Die Schulentwicklungsplanung ist bei Weitem nicht abgeschlossen.“ Gerade für die Stadt Peine könne noch keine Prognose abgegeben werden, ob eine Oberschule entstehen könnte, ebensowenig wo das sein könnte.
Grünen-Fraktions-Chef Heiko Sachtleben begrüßt den neuen Vorstoß. „Den Bedenken der Denkmalpflege und der Stadt zum geplanten Anbau wird damit Rechnung getragen und die stadtsoziologischen und kulturellen Aspekte werden aufgegriffen“, sagte er.
Holger Flöge von der Fraktion FDP und FBI befürchtet, dass die Stadt bewusst den Konflikt mit dem Landkreis sucht, weil sie ihren „Gestaltungsspielraum in der Frage“ nicht nutze. Dass der Anbau notwendig ist, sei unbestritten. Zufriedenstellend sei die aktuelle Situation jedenfalls nicht, sagte er.
Karl-Heinrich Belte von der Fraktion PB/Baum ist wenig erfreut darüber, dass der Kreistag über die neuen Pläne bisher nicht komplett informiert worden sei. Lediglich der nicht-öffentlich tagende Kreis-Ausschuss habe Kenntnis erhalten. Ohne Zweifel müssten für die Mitarbeiter im Kreishaus auch Arbeitsplätze geschaffen werden, aber bisher fehle ihm eine Aufstellung der Kosten für das gesamte Projekt.
Das Dach über dem Parkplatz im Innenhof des Kreishauses wurde im Zuge von dessen Erweiterung während der Jahre 1986 bis 1988 erstellt. Ursprünglich sahen die Pläne die Errichtung einer solchen Überdachung überhaupt nicht vor, sondern vielmehr den Bau einer Tiefgarage. Aufgrund des morastigen, sumpfigen und damit völlig ungeeigneten Untergrundes wurden diese Pläne jedoch verworfen. Um den parkenden Fahrzeugen dennoch einen gewissen Schutz zukommen lassen zu können, wurde schließlich die Variante mit der Überdachung gewählt.