Volker Schlag verlässt die Musikschule
Bei seinen Auftritten in der Vox-Show „The X-Factor“ drückten Tausende Gifhorner ihrem Lokal­matadoren die Daumen. Nun will Volker Schlag neue Wege beschreiten. Foto: Vox

Volker Schlag verlässt die Musikschule

Gifhorn. Es ist nicht mehr so richtig rund gelaufen zwischen dem Bildungszentrum und Volker Schlag, dem „Vater“ der Rock- und Popschule. Bis Ende September will der Musiker die noch laufenden musikalischen Projekte zu Ende führen und seinem Noch-Arbeitgeber die Gelegeheit ermöglichen, Ersatz zu finden – dann ist Schluss.

Bei seinen Auftritten in der Vox-Show „The X-Factor“ drückten Tausende Gifhorner ihrem Lokal­matadoren die Daumen. Nun will Volker Schlag neue Wege beschreiten. Foto: Vox

Während Schlag von unterschiedlichen Vorstellungen über neue Strukturen und einer „einvernehmlichen Trennung“ spricht, reagiert Kreismusikschulleiter Peter Bönisch schmalllippig: „Kein Kommentar – falls eine Stellungnahme meinerseits erfolgen sollte, wird das schriftlich der Fall sein – nach Abstimmung mit meiner Chefin Irene Siemann. Ein Exklusiv-Interview mit Volker Schlag:

Sie haben die Rock- und Popschule aus der Wiege gehoben, nun trennen sich die Wege. Warum?

Es hat unterschiedliche Vorstellungen über einige neue Strukturen in der Musikschule gegeben, die mich zu der Entscheidung geführt haben, neue Wege zu gehen. Natürlich macht es mich traurig, die Rock- und Popschule zu verlassen, das war ja gewissermaßen mein Baby. Aber trotzdem möchte ich die Sachen, die noch laufen, zu Ende bringen. Darum sind wir übereingekommen, dass ich bis Ende September bleibe. Zum Beispiel möchte ich den Auftritt der Rock- und Popschule beim Altstadtfest noch begleiten. Danach hole ich mein privates Equipment aus der Musikschule und möchte dem Bildungszent­rum schon die Gelegenheit geben, in Ruhe für Ersatz zu sorgen.

Und was steht für Anfang Oktober in Ihrem Kalender?

Da gibt es viele Möglichkeiten, konkret ist aber noch nichts.  Ich habe auch schon überlegt, in eine Metropole zu ziehen, um dort die vielfältigeren Möglichkeiten zu nutzen. Aber immerhin habe ich ja auch noch familiäre Verantwortung, die mich eher in Gifhorn hält. Am wichtigsten ist natürlich, dass ich meine Familie ernähren kann. Eine Möglichkeit ist,  dass Kian Badachschan und ich unsere Agentur Gifhorn-Events weiter ausbauen.

Und eine Musikschule in Eigenregie?

Das ist eine weitere Möglichkeit. Aber es ist mir ganz wichtig zu sagen: Es ist nicht so, dass ich das Bildungszentrum verlasse, weil ich eine eigene Musikschule aufbauen will. Der Eindruck ist leider teilweise entstanden. Auch dass ich zu diesem Zweck das historische Bahnhofsgebäude kaufen wolle, stimmt so nicht. Ich finde das Gebäude toll, das ist kein Geheimnis. Aber allein für eine Musikschule wäre es ohnehin viel zu groß. Wenn überhaupt, müsste es ein Gesamtkonzept geben, bei dem mehrere Parteien beteiligt sind. Aber in dieser Hinsicht befinde ich mich gewissermaßen in der Brainstorm-Phase, spruchreif ist da gar nichts.

Was passiert mit den beliebten Veranstaltungen „Pano Session“ und „1st Class Session“?

Die hingen beide direkt mit der Rock- und Popschule zusammen, darum wird es sie in genau derselben Form nicht mehr geben. Aber es gibt genug Möglichkeiten, auch künftig tolle Musik-Events auf die Beine zu stellen. Unter welchem Namen das sein wird, ist ja auch nicht so wichtig.

Insgesamt klingt das so, als würden Sie Gifhorn und der Region erhalten bleiben.

Das denke ich auch. Jedenfalls bin ich für die Fans meiner Musik noch da, zum Beispiel am Pfingstsonntag im VW-Bad in Wolfsburg. Das Altstadtfest habe ich ja schon erwähnt; da trete ich übrigens auch am Sonntag in der Zickengasse mit Volker & Friends auf.