Trockenheit vernichtet auch im Landkreis Gifhorn die Ernte
Die Lage für die Landwirte spitzt sich zu: Die seit Wochen anhaltende Trockenheit vernichtet die Ernte auch im Kreisgebiet. Symbolfoto: Verena N. / pixelio.de

Trockenheit vernichtet auch im Landkreis Gifhorn die Ernte

Gifhorn. Sahara-Temperaturen und die seit Wochen anhaltende Trockenheit führen auf vielen Äckern und Feldern im Kreisgebiet zu Totalausfällen bei der Ernte. „Ich bin seit mehr als 26 Jahren beim Landvolk – aber so eine extreme Wetterlage habe ich noch nicht erlebt“, sagt Horst Schevel, stellvertretender Geschäftsführer und Landvolk-Justiziar.
„Dort wo keine Beregnung stattgefunden hat, ist die Lage dramatisch und inzwischen für viele Betriebe auch existenzbedrohend“, erklärt Schevel. Die Dürre führe auf den Böden dazu, dass sich die Ernte für Wintergerste, Winterroggen und Winterweizen nicht mehr lohne. Einige Bauern würden ihr Getreide abmähen und zu Stroh verpressen. „Andere Landwirte pflügen das Getreide gleich unter – der Einsatz eines Mähdreschers lohnt sich einfach nicht.“
„Dort wo Beregnung stattgefunden hat, ist die Lage nicht gut – aber zum Teil noch erträglich“, verweist Schevel darauf, dass trotzdem mit einer der schlechtesten Getreideernten seit Jahren zu rechnen sei. Zudem kämen hohe Kosten für Diesel hinzu, um die Beregnungsanlagen zu betreiben.
Schlimm sei auch die Situation auf vielen Maisfeldern. „Durch den fehlenden Regen und die Trockheit hat der Mais einfach aufgehört zu wachsen und erst gar keine Kolbenansätze ausgebildet“, erklärt der stellvertretende Landvolk-Chef. „Für Milchviehbetriebe, die auf Futtermais angewiesen sind, eine schlimme Sache“, weiß Schevel, dass einige Landwirte bereits ihr Vieh verkaufen, weil es an Futter mangele.
Ebenso dramatisch schätzt Schevel die Lage für die Rüben- und Kartoffelernte ein. „Ohne Beregnung läuft absolut gar nichts – auch Niederschlag würde an der Situation nicht mehr viel ändern“, sagt der Experte. Das Erntejahr 2018 sei für die Landwirte ein Minusgeschäft. Die Kosten für den Anbau würden die Betriebe vielfach nicht heraus bekommen. Eine Forderung des Landvolkes sei deshalb das Vorziehen der Ausgleichszahlungen. „Damit betroffene Landwirte im Herbst die Pacht bezahlen können und in der Lage sind, Futter dazu zu kaufen“, erklärt Schevel.