Stadt Gifhorn schlägt Alarm: Nach Sperrmüllterminen bleibt viel Unrat einfach liegen
Dauereinsatz für den städtischen Bauhof: Immer mehr Sondermüll landet einfach an der Straße. Foto: Photowerk

Stadt Gifhorn schlägt Alarm: Nach Sperrmüllterminen bleibt viel Unrat einfach liegen

Gifhorn. Auf den Geh- und Radwegen liegen alte Fernseher, kaputte Staubsauger, Altpapierstapel und defekte PC-Monitore: Immer mehr Gifhorner nutzen offenbar die Sperrmüll-Termine zur illegalen Müllentsorgung. Die Kosten für dieses Handeln trägt der Steuerzahlen – denn der städtische Bauhof ist in dieser Zeit im Dauereinsatz.
Elektroschrott, Papier und Pappe gehören nicht in den Sperrmüll und werden bei der Abfuhr nicht mitgenommen. „Dieser Müll bleibt dann einfach liegen – in den meisten Fällen ist der Verursacher nicht mehr feststellbar“, ärgert sich Tiefbauamtsleiter Joachim Keuch, der auch für den Bauhof verantwortlich ist. Auch an den Lagerstätten der polnischen Sperrmüll-Sammler bleiben oftmals Berge von Unrat zurück. Mehr als 110 Arbeitsstunden leistete das Bauhof-Team bei den Sperrmüllterminen im Februar und Juni.
„Wer erwischt wird, muss mit einem Ordnungswidrigkeitsverfahren rechnen – Bußgeldzahlungen ab 50 Euro sind möglich“, erklärt Elke Rohrbeck, Leiterin des Ordnungsamtes der Stadt Gifhorn. „Es ist für uns jedoch sehr schwierig, diesen schwarzen Schafen auf die Schliche zu kommen“, weiß auch die Fachbereichsleiterin.
Rohrbeck und Keuch würden es begrüßen, wenn der Kreis die regelmäßigen Sperrmüll-Termine abschafft. Ihr Vorschlag: den Müll nur noch bei Bedarf und individueller Anforderung abholen.
Auch der Gifhorner Polizeisprecher Thomas Reuter wünscht sich ein „Sperrmüllabfuhrsystem per Anruf“. „Dann würde der Müll nicht mehr auf den Geh- und Radwegen sowie auf der Fahrbahn liegen – ganz besonders schlimm war‘s am Alten Postweg“, so Reuter.
Zudem würden sich im „Dunstkreis der Sperrmüllsammler“ häufig Straftaten wie Einbrüche und Diebstähle ereignen, so der Polizeisprecher.