Jungstörche sterben: Wegen der Trockenheit wird die Nahrung knapp
Nicht alle schaffen es: Wegen der Trockenheit finden Störche zu wenig Nahrung, einige Jungtiere sind bereits gestorben. Foto: Archiv

Jungstörche sterben: Wegen der Trockenheit wird die Nahrung knapp

Landkreis Gifhorn. Was viele Menschen in Sommerlaune freut, ist für die Weißstörche oft tödlich – das warme, trockene Wetter. Wegen der langen Trockenheit finden sie nur ungenügend Nahrung. Die ersten Jungtiere sind bereits gestorben.
Darunter beispielsweise eines in Westerholz, das bereits in der ersten Junihälfte tot aus dem Nest geworfen wurde. Für Mitte Juni vermeldete Hans Jürgen Behrmann, seit vielen Jahren Storchenbeauftragter im Landkreis Gifhorn, dass in den Nestern Hankensbüttel, Radenbeck und Zasenbeck nun nicht mehr drei, sondern nur noch zwei Junge da sind, in Ummern/West und Vorhop gar nur noch eins. Laut Behrmann treffe es vor allem die Jungtiere, die erst spät geschlüpft sind.
Doch auch ältere Jungtiere nach der sechsten Brutwoche sind inzwischen gefährdet, meist sind es die kleinsten Tiere der Brut – so wie in Rothemühle. Hier schaffte es das kleinste der insgesamt fünf Jungen nicht. In Wasbüttel sind mittlerweile sogar alle drei Jungen aus dem Nest verschwunden. Offenbar bewusst versuchen die Eltern wohl, die größeren und stärkeren Jungen durch zu bekommen.
Behrmann, der in den vergangenen Tagen die jüngeren Bruten beringt hat, stellte dabei fest, dass am Storchennachwuchs die Folgen des durch die lange Trockenheit bedingten Nahrungsmangels sichtbar sind – und er stellt die Frage, wie viele der Jungtiere die kommenden Wochen überstehen werden. Denn pro Jungem wird täglich mindestens ein Kilogramm Nahrung benötigt.
Die Eltern nehmen bei der Futtersuche inzwischen lange Wege auf sich – wie das Betzhorner Weibchen, das im neun Kilometer entfernten Neudorf-Platendorf gesichtet wurde, so Behrmann, der über die Storchensituation aktuell unter www.stoerche-celle-gifhorn.de berichtet.