Handel im Wandel: In der Gifhorner Fußgängerzone tut sich einiges
Der Handel-Wandel in der Innenstadt gefällt nicht allen Gifhornern: Über die Vermietung ihrer Läden entscheiden aber allein die Eigentümer, betonen City-Gemeinschaft und WiSta. Foto: Photowerk (Archiv)

Handel im Wandel: In der Gifhorner Fußgängerzone tut sich einiges

Gifhorn. Ein Umzug, weitere Ladenschließungen mitten in der City und die Neueröffnung einer Döner-Imbissstube unweit der Fußgängerzone: Am Schillerplatz, in der Torstraße, im Steinweg und auch in der Steinwegpassage stehen Anfang 2019 Veränderungen in der Geschäftswelt an.
„Hier entsteht Berlin Döner“ informiert ein Aushang an einer Schaufensterscheibe am Schillerplatz 5 über die bevorstehende Eröffnung eines neuen Imbisses in den ehemaligen Geschäftsräumen von „Dieter – der Herrenausstatter“. Dieter Pickerordt, der mehr als zehn Jahre lang als Spezialist für Übergrößen und auch Schützenbekleidung galt, hatte seinen Mode-Laden Ende Juli 2017 geschlossen. Seitdem waren die Räumlichkeiten ungenutzt.
Einen weiteren Leerstand gibt es im Frühjahr im Erdgeschoss des früheren Eisen-Kutzner-Gebäudes am Schillerplatz: Der Frisör „Haar Concept Cammarata“ zieht aus. „Er nutzt ab dem 1. April rund 200 Quadratmeter im Erdgeschoss des ehemaligen Elektro-Busse-Gebäudes“, bestätigt Malermeister Andreas Poniakowski, der die Immobilie in der Torstraße gekauft und inzwischen modernisiert hat. In der ersten Etage werde eine Anwaltskanzlei, die bereits seit Jahren Mieter in dem Gebäude sei, ihre Büroflächen erweitern. Auch im zweiten Obergeschoss entstünden Büros.
Aus nach mehr als vier Jahrzehnten: Seit mehr als 40 Jahren war „Heidis Masche“ in der Steinweg-Passage Anlaufpunkt für Strick- und Häkelfans aus der gesamten Region – jetzt will Inhaberin Jelena Lukic das Geschäft aus persönlichen Gründen schließen. Lukic hatte „Heidis Masche“ im Mai 2016 von Heidelore Schmedt übernommen, die das Geschäft 38 Jahre lang geführt hatte. Die Nachnutzung des Ladens ist noch unklar.
Verschwunden ist auch der Lottoladen im Ceka-Kaufhaus: Aus gesundheitlichen Gründen haben Hans-Ulrich Steiner und Ehefrau Karin ihren Betrieb – auch der Verkauf von Tabakwaren, Zeitungen und Zeitschriften gehörte dazu – aufgegeben.
Immer mehr Filialisten, immer weniger inhabergeführte Geschäfte: Dieser Handel-Wandel in der Innenstadt schmeckt nicht allen Gifhornern. Doch jeder Vermieter kann selbst über die Nutzung seiner Ladenfläche entscheiden. „Auch wir hätten uns hier und da einen anderen Laden gewünscht – Möglichkeiten der Einflussnahme haben wir jedoch nicht“, stellt Udo von Ey, Sprecher der Gifhorner City-Gemeinschaft, klar. Kleinere Läden hätten es auch in den Fußgängerzonen anderer Städte schwer, weiß er. Kerstin Meyer, Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing GmbH (WiSta), sagt: „Wir führen Gespräche mit Vermietern, machen Vorschläge und versuchen zu vermitteln. Über eine Laden-Nachfolge bestimmen können wir jedoch nicht – das käme ja einer Enteignung gleich.“