Wie ein Fisch im Wasser bei Aqua Planta Peine
Donald Beckhausen und sein „Swimming Pool“: Ein Becken von rund 1000 Litern Fassungsvermögen besitzt der Eixer, der weiß: Je größer das Becken, desto geringer der Aufwand.

Wie ein Fisch im Wasser bei Aqua Planta Peine

Kreis Peine. Aquaristik ist ein schönes Hobby, das erstaunlich viele Menschen teilen. Im Peiner Land ist der Verein Aqua-Planta-Peine die Interessengemeinschaft für Freunde von Guppy, Diskus und Co.

Um ein schönes Aquarium einzurichten, ist eine Mitgliedschaft in einem Verein natürlich nicht nötig, aber sie bringt einige wichtige Vorteile mit sich, wie Donald Beckhausen, 1. Vorsitzender bei Aqua-Planta, erklärt: „Zum einen gehört der Verein zum Verband Deutscher Aquarianer. Das beinhaltet nicht nur, dass Mitglieder die Verbandszeitschrift mit Hintergründen, Veranstaltungen oder Berichten über neu entdeckte Arten erhalten. Über den Verband sind sie auch haftpflichtversichert für den Fall eines Wasserschadens.“

Neue Mitglieder
willkommen – es lohnt sich
Im Laufe des Jahres organisiert der Peiner Verein Treffen, bei denen Wassertests gemacht, Vorträge gehalten und sich beispielweise über die Behandlung von Fischkrankheiten ausgetauscht wird. Diese Treffen sind offen für alle Interessierten.
„Außerdem verabreden wir uns gern auch mal ungezwungen, beispielsweise zum Grillen“, sagt Beckhausen.
Die Mitglieder unterstützen sich gegenseitig mit Wasserpflanzen und Fisch-Nachzuchten, die sonst gekauft werden müssten. Das spart zum einen Geld, zum anderen können die Aquarianer sicher sein, dass die Tiere in der Region gezüchtet (beziehungsweise vermehrt) und nicht in ihren natürlichen Lebensräumen gefangen wurden. Somit vermeiden es die Fischfreunde, die natürlichen Vorkommen zu schädigen, stattdessen tragen sie sogar zur Arterhaltung bei.
Der Verein unternimmt einmal im Jahr eine Fahrt, beispielsweise ins Klimahaus in Bremerhaven, in den Hannoveraner Zoo oder nach Berlin in das berühmte Aquarium.
Zum Programm von Aqua-Planta-Peine gehören auch gesellige Zusammenkünfte: „Das jährliche Spanferkelessen ist ein fester Eintrag in unserem Kalender. Das Essen wird aus der Vereinskasse gezahlt. Das Geld stammt hauptsächlich aus der Ausrichtung der Tauschbörsen“, erklärt Beckhausen. Für die Börsen ist natürlich Initiative gefragt – die Vorbereitung nimmt einige Zeit in Anspruch. „Das beruht aber alles auf Freiwilligkeit“, betont der Vereinsvorsitzende, „kein Mitglied ist zum Arbeitsein­satz verpflichtet.“
Besonders für Neueinsteiger ist die Mitgliedschaft im Verein attraktiv, denn Know-How und Besatz teilen die Mitglieder gern. Da hat sich der Jahresbeitrag (für eine Einzelperson 36 Euro) schnell ausgezahlt.

Ein schönes Hobby
muss nicht teuer sein
Der Start muss übrigens gar nicht teuer sein: Einsteigersets mit 60 Litern gibt es oft für unter 100 Euro. Eins gibt Beckhausen dabei aber zu bedenken: „Je kleiner das Becken, desto mehr Arbeit bringt es mit sich.“
Aquarien sind nämlich keine Biotope, also keine geschlossenen Kreislaufsysteme. Aber sie haben einiges mit einem Biotop gemein: Das Futter wird von Tieren gefressen und wieder ausgeschieden. Diese Ausscheidungen bestehen zum großen Teil aus Nitrit, welches von Bakterien in Nitrat umgewandelt wird. Das geschieht hauptsächlich im Filter. Die Wasserpflanzen (von denen es immer ausreichend geben sollte) nehmen das Nitrat und andere Nährstoffe auf und wachsen. Ein Teil des Fischfutters kann also in Form von Wasserpflanzen wieder aus dem Becken entnommen werden. Dennoch ist es nötig, regelmäßig ein Drittel bis die Hälfte des Wassers abzulassen und gegen frisches auszutauschen. Kleiner Tipp: Gebrauchtes Aquarienwasser eignet sich prima zum Blumengießen, da es wertvolle Nährstoffe enthält, ohne die Gefahr einer Überdüngung mit sich zu bringen.
Je kleiner ein Becken ist, desto häufiger ist so ein Wasserwechsel nötig. Bei einem 60-Liter-Becken ist es alle zwei bis drei Wochen so weit. Im Hause Beckhausen steht ein 1000-Liter-Aquarium. „Da genügt es, rund alle zwei Monate Teilwasser zu wechseln.“
Wofür auch immer sich Neueinsteiger entscheiden, ein gewisses Grundwissen ist zwingend notwendig, will man seinen ersten Besatz nicht kieloben treibend wiederfinden. Das passiert zum Beispiel, wenn Fische direkt in frisches Leitungswasser gesetzt werden. Erst müssen mikroskopische Lebewesen das Wasser vorbereiten. Diese kommen mit den ersten Wasserpflanzen ins Becken – oder mit ein paar Litern Aquarienwasser von einem Gleichgesinnten. Die verschiedenen Tierarten haben unterschiedliche Anforderungen an Wasserhärte, Temperatur, Beckengröße und Gesellschaft mit anderen Arten. Beckhausen empfiehlt den Mergus-Aquarien-Atlas als Standardwerk – und natürlich den guten Rat von „alten Hasen“ im Aquarienverein, die sich über neue und neugierige Mitglieder freuen.
Gelegenheit, ungezwungen Kontakt aufzunehmen, besteht am 28. Februar von 14 bis 16.30 Uhr bei der nächsten Tauschbörse. Diese findet – wider Erwarten doch noch einmal – in der Gaststätte „Zum Sportplatz“ in Vöhrum statt.

❱❱ www.aqua-planta-peine.de